1. Krefeld

Cornelius de Greiff

Bild aus dem Jagdschloss : Übermaltes Motiv entdeckt

Ein historisches Bild von Krefelds großem Wohltäter offenbarte ein bisher unbekanntes Motiv.

Schon als Kind hat Antje Lewejohann einen Blick für die historischen Gemälde im Jagdschloss an der Burg Linn gehabt. Damals hat sie sich nicht vorstellen können, dass sie einmal selbst den verwitterten Bildern zu neuem Glanz verhelfen würde.


Umso lieber nahm die heutige Diplom-Restauratorin den Auftrag an, in ihrer Uerdinger Werkstatt ein Kindheitsbild von Krefelds großem Wohltäter Cornelius de Greiff aufzufrischen.


Dabei machte sie eine Entdeckung: Unter der verdunkelten Patina des Bildes von 1787 verbargen sich die Umrisse eines Motivs, das bisher nicht zu sehen gewesen war: dem Knaben Cornelius im weißen Mädchenkleid, der damals üblichen Kinderkleidung, war vom unbekannten Maler ein Käfig mit buntem Papagei beigefügt worden. Jetzt ist dieser wieder sichtbar geworden. Zur Freude aller Jagdschloss-Besucher.


"Es ist nicht das erste Bild, dass Frau Lewejohann für uns restauriert", erklärt Dr. Christoph Dautermann, stellvertretender Direktor des Museums Burg Linn. Aber motivisch sicherlich eines der wichtigsten.


Immerhin hinterließ Cornelius de Greiff, als er 1863 als alter Mann starb, seiner Vaterstadt die damals gigantische Summe von 466.000 Talern für soziale Zwecke. Auch das Jagdschloss selbst sowie die Burg gehörten seiner Familie.


Finanziert haben die Restaurierung des Kindheitsbildes zur Hälfte die Flachsmarkt AG unter Leitung von Melanie Teeuwen und Alexander Raitz von Frentz sowie die Museumsfreunde unter dem Vorsitz von Jeannine Moens. Je 878,25 Euro haben beide Partner dazu gestiftet. Der Anteil der Flachsmarkt AG setzt sich aus einer Sammlung auf dem letzten Flachsmarkt (197,12 Euro) und einem weiteren Zuschuss der Organisatoren zusammen.


Noch viel mehr historische Gemälde im alten Jagdschloss müssen nach und nach restauriert werden, sobald die nötigen Finanzmittel verfügbar sind.