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Krefelder Fotokünstler : Sachlich - mit Augenzwinkern

Der Krefelder Fotokünstler Volker Döhne stellt im Kaiser-Wilhelm-Museum Bilder aus 40 Jahren aus.

"Wir zeigen 12 Werkreihen aus den Jahren 1976 bis 2018", freut sich Ausstellungsleiterin Dr. Sylvia Martin über die umfangreiche Fotosammlung. Bilder aus der Krefelder City sind dabei. Sie zeigen Gebäude, die es nicht mehr gibt oder Werbeaufschriften, die längst überholt sind.


"Von 1975 bis 1980 studierte ich noch an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher", ruft Volker Döhne die Zeit seiner ersten Fotografien in Erinnerung. Bernd Becher war einer der profiliertesten Fotokünstler der Zeit. Sein Stil: überzeitliche Sachlichkeit. "Lassen Sie das", antwortete der Professor seinem Schüler Döhne herablassend , als dieser seinem Lehrer die Fotoreihe "Stille Orte" mit lauter Toilettenhäuschen zeigte. Jetzt gehört diese Reihe von Schwarz-weiß-Bildern zur Ausstellung und erinnert an eine vergangene Zeit.


"Die Fotos haben eine zeitliche Dimension, einen subjektiven Einschlag und nicht selten ein Augenzwinkern", beschreibt Dr. Martin den künstlerischen Unterschied Döhnes zu seinem berühmten Lehrer Becher.


So nahm Döhne in den 70er Jahren die damals knallbunten Autos auf und hielt auch fest, welchen "Kram" die Leute so alles auf dem Rücksitz liegen hatten. "Es ist die Verbindung von Privatem mit dem öffentlichen Raum", deutet Dr. Martin diese intimen Einblicke.


Auch Eisenbahnschienen, die ins Nichts führen und Viadukte gehören zu Döhnes Themen. In diesem Jahr 2018 nahm er mit der Kamera die Villen Esters und Lange an der Wilhelmshofallee aus ungewohnten Perspektiven in den Blick.


Döhne arbeitete übrigens selber rund 30 Jahre für das Kaiser-Wilhelm-Museum. Der Grafiker gestaltete Werbeplakate und Kunstbücher. Eine Auswahl ist in der Ausstellung zu sehen und ruft manche Erinnerung wach.


Die Ausstellung läuft bis zum 5. Mai. Sie ist für Fotofreunde wie Heimatkundler gleichermaßen interessant.