1. Krefeld

An mehreren Orten gleichzeitig? Kein Problem mit VPN

An mehreren Orten gleichzeitig? Kein Problem mit VPN

Manchmal wünscht man sich, an mehreren Orten gleichzeitig zu sein. Was physikalisch unmöglich ist, ist zumindest in der vernetzten Welt machbar. Virtual Private Networks (kurz VPN) ermöglichen es Nutzern unter anderem, unabhängig vom eigenen Standort auf entfernte Rechner und Netzwerke zuzugreifen ohne dabei tatsächlich vor Ort zu sein.

Die Anwendungsmöglichkeiten für VPNs sind vielfältig — wir stellen die wichtigsten kurz vor.

Der Vorteil einer VPN-Verbindung ist die hohe Sicherheit bei der Datenübertragung — sie erfolgt verschlüsselt und ist daher vor dem Zugriff Dritter geschützt. Das macht die Technologie für Unternehmen interessant, die mehrere Standorte untereinander vernetzen oder ihren Mitarbeitern Heimarbeit ermöglichen wollen, ohne dabei Firmengeheimnisse durch eine ungesicherte Übertragung Risiken auszusetzen. Über verschiedene VPN-Arten, deren technische Besonderheiten in diesem Artikel erklärt werden, können Nutzer so entweder von außerhalb auf ein gesamtes Firmennetzwerk (Intranet) zugreifen oder einen einzelnen Rechner (etwa den eigenen Arbeitsplatzrechner) fernsteuern. Diese Funktion wird auch gern im IT-Support verwendet — man kann dem Nutzer helfen, ohne sich selbst an dessen Computer zu begeben. Auch für den privaten Gebrauch können VPN-Verbindungen sinnvoll sein. Wird der Datenverkehr über ein VPN abgewickelt, nutzen angewählte Webadressen den physischen Standort des VPN-Servers für die User-Identifikation. Wenn man also einen VPN-Server in den USA nutzt, "glauben" aufgerufene Websites, man sei tatsächlich dort. So kann man auf Inhalte zugreifen, die eigentlich US-Nutzern vorbehalten sind. Zu diesem Zweck kann man sich einen (meist kostenpflichtigen) Account bei einem der zahlreichen VPN-Anbieter im Internet anlegen. Oder man nutzt die neue Version des Browsers "Opera". Dort ist nämlich ein kostenfreier VPN-Dienst integriert. Nutzer können zwischen fünf in Europa, Asien oder Nordamerika gelegenen virtuellen Standorten wählen.

Eigentlich ist jeder Computer über seine IP-Adresse identifizierbar, VPNs können dafür genutzt werden, dies zu umgehen. Manche VPN-Anbieter werben daher mit absoluter Privatsphäre für Ihre Kunden. Folglich können VPNs auch für kriminelle Machenschaften genutzt werden — erst kürzlich beschlagnahmte die niederländische Polizei die Server eines VPN-Anbieters aus wahrscheinlich diesen Gründen. Auch die Standortverschleierung funktioniert nicht in jedem Fall. Internetnutzer, die hoffen per VPN mit ihrem deutschen Netflix-Abonnement auf das US-Angebot des beliebten Streamingdienstes zugreifen zu können, haben schlechte Karten. Bereits seit Februar ist es nicht mehr möglich, per VPN auf die Netflix-Bibliothek zuzugreifen. Bildrechte: Flickr Global Network fdecomite CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten