1. Krefeld

Amprion erstellt Stromtrasse von Wesel nach Krefeld

Leitung durch Krefeld : Fragen zur Stromtrasse

Eine neue Stromtrasse von Nord nach Süd berührt auch Krefeld. Der Netzwerkbetreiber Amprion plant, die bestehende Leitung von 220-Kilovolt durch eine 380 Kilovolt-Leitung zu ersetzen.

In drei Jahren möchte die Netzwerkfirma Amprion mit dem Ausbau der Überland-Stromleitung von Wesel nach St. Tönis gern beginnen. Sie soll dazu beitragen, bis zu 380.000 Volt Kapazität von Nord- nach Süddeutschland zu transportieren. Der Abschnitt berührt mit Hüls auch Krefelder Stadtgebiet. Deshalb organisierte das Unternehmen am Montagnachmittag eine Bürgerinformation im Seidenweberhaus.

Amprion-Sprecher Claas Hammes wies die interessierten Bürger darauf hin, dass die neue Leitung entlang der jetzt bereits bestehenden Stromtrasse geführt wird. Insofern würden betroffene Wohngebiete nicht über Gebühr belastet, da sie jetzt bereits am Rande einer Stromtrasse liegen.

Statt dessen würden auf dem Abschnitt sogar 51 bestehende Strommasten wegfallen. 160 Masten zählt die alte Trasse. Nach dem Ausbau durch Amprion würden es nur noch 109 Masten sein.

„Allerdings sind die neuen Masten wesentlich höher“, erklärt Hammes. Messen sie bislang 36 Meter, werden künftig Giganten von 69,5 Metern aufgestellt. Durch die Neuplanung werden manche Grundstücksbesitzer, meist Landwirte, von Masten befreit; andere wiederum werden einen solchen Giganten auf ihrem Acker zu stehen bekommen.

Amprion will mit den betroffenen Grundstücksbesitzern Gespräche führen. Bei einer Wertminderung ihrer Grundstücke sollen Ausgleichszahlungen erfolgen.

Nicht alle Bürger geben sich mit dieser Zusicherung zufrieden. Thorsten Hansen, Anwohner in Hüls und Ratsherr der Grünen, fordert: „Statt der geplanten Freilandleitung wollen wir Erdkabel.“ Dies würde die Hülser Wohnsiedlungen nahe der Stromtrasse schützen. Denn Hansen befürchtet, dass die Starkstromleitungen ein gesundheitsschädliches Magnetfeld erzeugen. „Ein Haus schirmt dagegen nicht ab“, bekräftigt er seinen Unmut.

Eine Erdkabelleitung jedoch lehnt Amprion ab. Nicht nur, dass Erdkabel sensibler für Störungen seien und der Boden darüber nur eingeschränkt bebaut und bepflanzt werden könne. Entscheidend sei: „Das entspricht nicht dem Energieleitungsausbaugesetz“, verweist Claas Hammes auf die Rechtslage. Diese sehe für Wechselstrom eine Freilandleitung vor. Lediglich für die Rheinquerung prüfe Amprion eine Erdkabelverlegung.

„Gesetze kann man ändern“, beharrt Hansen auf seiner Position. Dies sei in Bayern auch gelungen.

  • Feuerwehr warnt und gibt Tipps : Unwetterwarnung für Krefeld
  • Oberbürgermeister Frank Meyer und Stadtmarketing-Chefin  Claire
    Stadt stellt Rahmenplanung für das Jubiläumsjahr vor : Vorfreude auf 650 Jahre Krefeld
  • Rufen den Clean Up Day für
    Erstmals in Krefeld : Der große CleanUp-Day

Im Herbst wird Amprion die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung Düsseldorf einreichen. Bei der anschließenden öffentlichen Auslegung können die Bürger Einwände bei der Bezirksregierung geltend machen.