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Chemiestandort: 300 Millionen Euro fließen in den Chempark Uerdingen

Chemiestandort : 300 Millionen Euro fließen in den Chempark Uerdingen

Die Chempark-Firmen haben 2017 eine Summe von 300 Millionen Euro am Standort Uerdingen investiert. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um zehn Prozent auf 7700.

Chempark-Leiter Lars Friedrich ist mit 2017 zufrieden und schaut optimistisch auf 2018: "Der Chempark in Uerdingen ist sauber und stabil aufgestellt".

2017 investierten die Firmen 40 Millionen Euro mehr am Standort als im Vorjahr. Der größte Batzen (174 Millionen entfiel dabei auf Instandhaltungen). 125 Millionen flossen in neue Anlagen.

Für die Investitionen, die in den vergangenen zehn Jahren im Chempark getätigt worden seien (mehr als zwei Milliarden Euro) hätte man auch 2,5 Elbphilharmonien bauen können, rechnete Friedrich zum Vergleich vor.

Derzeit arbeiten mehr als 7700 Menschen im Chempark, davon rund 5500 bei den Chempark-Firmen und mehr als 2200 bei Partnerfirmen. Sie bringen eine jährliche Netto-Kaufkraft von rund 200 Millionen Euro nach Uerdingen und in die Nachbarschaft. 408 Azubis lernen im Chempark. Dabei ist die Zahl der Verwaltungs-Azubis rückläufig, während die Zahl der angeheneden Chemikanten steigt.

In diesem Jahr feiert der aus dem Bayer-Chemiestandort hervorgegangene Chempark sein zehnjähriges Bestehen. Heute sind hier unter anderem Werke von Covestro, Lanxess und vielen weiteren Firmen angesiedelt.

Mit großem Interesse beobachtet Friedrich die Situation der Autobahnen und Brücken der Region. Ersatzbauwerke für die Rheinbrücke der A40 bei Duisburg und der Ausbau der A57 bei Krefeld seien dringend nötig.

Auch das geplante Neubauprojhekt Rheinblick neben dem Chempark kam am Freitag zur Sprache. Es gibt einen neuen Bebauungsplan, den Chempark-Betreiber Currenta gerade prüft.

"Der mit den Arbeiten im Hafen verbundene Lärm und eine Wohnbebauung im Rheinblick-Gelände müssen konfliktfrei nebeneinander funktionieren können", so Friedrich. Die Unternehmen im Chempark bräuchten Zukunfts- und Planungssicherheit für den Hafenbetrieb und weiter Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Anlagen. Nur dann könne der Chemapark auch in 20 und 30 Jahren noch erfolgreich sein.

Positiv wirke sich das Entfesselungspaket der NRW-Landesregierung auf die Chempark-Betriebe aus, so Friedrich. Damit sollen bürokratische Hürden, etwa bei Genehmigungsverfahren, abgebaut werden.

Damit es rund läuft im Chemiepark benötigen alle Betriebe Dampf. Er wird über Rohrleitungen in die einzelnen Betriebe geleitet. Currenta hat im vergangenen Jahr erheblich in die Energie-Infrastruktur des Standortes investiert. Zwei neue Dampfkessel sollen voraussichtlich im dritten Quartal 2018 in Betrieb genommen werden. Ihnen voran ging Anfang 2016 bereits ein erster Dampfkessel, in den das Unternehmen rund 15 Millionen Euro investierte.

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Der Spezialchemie-Konzerns Lanxess plant für 2018 eine Investition von 70 Millionen Euro. Unter anderem wird der Zinkoxid-Betrieb um eine dritte Produktionsstraße erweitert.

(jps)