1. Krefeld

110 - die Nummer für Bürger

110 - die Nummer für Bürger

Der Extra-Tipp stattete der Leitstelle der Krefelder Polizei einen ‧Besuch ab. Pro Jahr gehen dort 98 000 Anrufe ein. Die 24 Kollegen ‧arbeiten rund um die Uhr und verstehen sich als Ansprechpartner für die Bürger, aber auch als Dienstleister für die Kollegen auf der Straße.

Fritz Nauen ist seit 43 Jahren bei der Krefelder Polizei, 22 Jahre davon arbeitete der Erste Polizeihauptkommissar in der Leitstelle am Nordwall. "Ich bin hier so etwas wie der Amboss", räumt der baldige Pensionär breit grinsend ein und ergänzt: "Normalerweise bleiben die Kollegen fünf bis zehn Jahre bei uns und suchen sich dann eine neue Herausforderung."

So wie Polizeikommissarin Lena Wörmer, die 2013 ihre Ausbildung beendete, dann Streifendienst verrichtete und seit Januar in der Schaltzentrale der Krefelder Polizei an der Seite von Fritz Nauen arbeitet. Das Duo gewährte dem Extra-Tipp einen ungewöhnlichen Einblick in ihre Arbeit.

Rund um die Uhr im Einsatz

Die Leitstelle schläft nie. 24 Beamte sorgen dafür, dass die Bürger rund um die Uhr ihre Anliegen vorbringen können. 98 000 Anrufe gingen im vergangenen Jahr unter der Nummer 110 ein. In 60 000 Fällen schickte die Leitstelle einen Streifenwagen raus.

"Man braucht Erfahrung, um die Situation vor Ort einschätzen zu können", sagt Fritz Nauen, der die Notrufnummer als "Nummer für die Bürger" betrachtet. Doch die Leitstelle der Polizei ist auch Dienstleister für die Kollegen auf der Straße, die mit nützlichen Informationen zum jeweiligen Einsatz versorgt werden.


Nicht jeder Anruf, der unter 110 eingeht, ist ein Problemfall. "Es gibt viele einsame Menschen, die schon seit Jahren immer wieder anrufen", berichtet Fritz Nauen fast schon verständnisvoll. Aber es gibt eben auch die "Spaß-Anrufe", die verfolgt und hart sanktioniert werden.


"Wir kommunizieren hier neun Stunden pro Tag, das macht Spaß, ist aber auch anstrengend und erfordert große Konzentration", sagt Lena Wörmer, die auf ihren "Lehrmeister" Fritz Nauen künftig verzichten muss. Nach 43 Jahren bei der Polizei steht der wohlverdiente Ruhestand bevor. Einen Tipp bzw. eine Bitte hat der erfahrene Kommissar dann aber doch noch an die Bürger: "Legen Sie nie direkt auf. Wir sind auf Ihre Mithilfe angewiesen."