1. Krefeld

11 Kilometer Stadtgedächtnis

Archiv verdoppelt Magazinfläche : 11 Kilometer Stadtgedächtnis

Das Stadtarchiv hat die Fläche seines Magazins erweitert. Denn der Raum wurde knapp. Nun ist es für die nächsten 30 Jahre gerüstet.

So langsam wurde es eng im Krefelder Stadtarchiv. „Die Raumkapazität wird auf eine Generation, rund 30 Jahre, geplant“, erklärt Archivleiter Dr. Olaf Richter. Das Stadtarchiv ist aber schon seit 1982 am Ort an Girmesgath. 30 Jahre sind also längst überschritten. Die Regale sind entsprechend packe voll. Die Archivare konnten kaum noch zusätzliches Material lagern.

Dabei stehen noch tüchtig Zugänge an: Allein die Ämter der Stadtverwaltung wollen Aktenbestände in riesiger Anzahl dem Archiv übergeben. Viele sind von großem stadthistorischen Interesse. So gibt es rund 33.000 sogenannter Vertriebenenakten; also über Menschen, die sich nach der Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges in Krefeld angesiedelt haben. Hinzu kommen die vielen Bestände von Vereinen, Schulen, Theatern oder Privatpersonen. 

Deshalb hat das Stadtarchiv jetzt eine weitere Halle bezogen. Sie liegt in dem Neubau des Krefelder Technik- und Dienstleistungszentrums, das am Konrad-Adenauer-Platz direkt ans Gebäude des Stadtarchivs andockt; dadurch auch bequem durch einen Durchgang zu erreichen ist. „Wir beziehen das Untergeschoss mit einer Größe von 700 qm und verdoppeln damit unsere Magazinkapazität“, freut sich Dr. Richter. Diese reiche nun aus für die nächsten 30 Jahre.

Sein Stellvertreter Dr. Christoph Moß konkretisiert: „Wir verfügen in unserem alten Magazin über 5,4 Kilometer Lagerfläche, im neuen Magazin kommen jetzt noch 5,7 Kilometer hinzu.“ Überdies wurde ein professionelles Reinigungszimmer eingerichtet. Hier werden Bestände gesäubert, die verdreckt oder von Schimmel befallen sind. Auf diese Weise gelangt der Schimmel erst gar nicht ins Archiv hinein.

Die moderne Regalanlage im neuen Magazin hat die Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für 288.000 Euro finanziert. Im Betrag sind auch technische Geräte zur Ausstattung enthalten. Der Leiter des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums in Pulheim-Brauweiler, Dr. Mark Steinert, kam eigens nach Krefeld, um die neue Anlage nach ihrem Einbau zu besichtigen.

Nun ist die Funktionstüchtigkeit des Stadtarchivs für die nächste Generation gesichert.