1. Krefeld

Zerstörte Knorpelzellen regenerieren sich nicht - man kann aber körpereigene Zellen züchten und transplantieren: Knorpelzellen fürs Kniegelenk

Zerstörte Knorpelzellen regenerieren sich nicht - man kann aber körpereigene Zellen züchten und transplantieren : Knorpelzellen fürs Kniegelenk

Dr. Peter Mann, Chefarzt der Klinik für Orthopädie der Alexianer Tönisvorst, startet mit der Transplantation von körpereigenen Knorpelzellen des Kniegelenks

Speziell auf dem Gebiet der körpereigenen Knorpelzelltransplantation am Kniegelenk besitzt Dr. Mann jahrelange Erfahrung, die er jetzt bei den Alexianern einbringt. Der Experte für die gelenkerhaltende Chirurgie ist derzeit der einzige Orthopäde am linken Niederrhein, der diese Art der Knorpeltherapie durchführt, mit der Erfahrung von 100 Knorpelbehandlungen pro Jahr.

Dr. Mann führt die Knorpelzelltransplantationen zunächst im Krankenhaus Maria-Hilf in Krefeld durch, da hier bereits die für die behördliche Genehmigung erforderlichen Voraussetzungen gegeben sind. Mit der Inbetriebnahme des neuen OP-Zentrums im Krankenhaus Maria-Hilf Tönisvorst, voraussichtlich ab Anfang 2015, strebt der Chefarzt an, Patienten auch für diese Therapie in der eigenen Klinik vor Ort zu behandeln.

Kniegelenke sind sehr komplexe Gebilde und müssen hohen Belastungen standhalten. Sowohl durch vorzeitigen Verschleiß als auch durch eine unfallbedingte Schädigung wird die für die geschmeidige Mechanik des Gelenks nötige Knorpelsubstanz beeinträchtigt, ein sehr schmerzhafter Vorgang, der bis zur Bewegungsunfähigkeit des Knies führen kann.

Zerstörte Knorpelzellen regenerieren sich nicht selbst, aber seit 1989 ist es möglich, Knorpelzellen aus dem Kniegelenk zu isolieren und für die Rücktransplantation zu züchten. Dr. Mann zeigt sich nach wie vor begeistert: „Schon die ersten Ergebnisse waren so gut, dass mit einer intensivierten Forschung eine Therapie entwickelt wurde, die zu den erfolgreichsten der gesamten Medizin zählt.“ Heute wird der Knorpel über eine kurze Gelenkspiegelung, die Arthroskopie, in Narkose entnommen und nach etwa sechs bis acht Wochen über einen kleinen Hautschnitt oder eine erneute Gelenkspiegelung eingesetzt. Nach etwa sechs Wochen ist der Defekt aufgefüllt und das Knie alltagstauglich belastbar. Die endgültige und sportlich belastbare Härte des Knorpels ist nach etwa zwölf Monaten erreicht. Besonders geeignet ist diese Therapie bei großen Knorpelschäden über vier Zentimeter, bei Patienten unter 55 Jahren und bei solchen ohne Voroperationen am Gelenk.

Allerdings liegt der Preis bei etwa 7000 Euro, was in zertifizierten Zentren von den Krankenkassen übernommen wird. Diese findet man im Internet unter www.qkg-ev.de.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)