1. Krefeld

Einsatz für die Doppelgänger

Angriff der Buchsbaumzünsler : Einsatz für die Doppelgänger

Der Buchsbaum verschwindet aus Deutschland. Schuld ist der aus Asien stammende Buchsbaumzünsler, der sich immer mehr ausbreitet und den Gewächsen zu schaffen macht .

Auf kleinbleibende, schnittverträgliche und immergrüne Gehölze muss jedoch niemand verzichten. Gartenbaumschulen und Einzelhandelsgärtnereien bieten eine große Auswahl an Schmuckgehölzen, die mit vielen guten Eigenschaften Lücken schließen können.

Raupen und Pilze schädigen Buchs
Lange Zeit galt Buchsbaum als Alleskönner. Doch in einigen Regionen insbesondere entlang des Rheins fressen Raupen eines Schmetterlings, des Buchsbaumzünzlers, die Sträucher von innen kahl. Zudem setzt eine Pilzkrankheit den Pflanzen zu. Das so genannte Triebsterben schädigt Blätter und Triebe. Befallene Pflanzen werden unansehnlich aus und gehen ein. Experten raten davon ab, die Verluste wieder mit Buchs zu ersetzen. Stattdessen sollten Hobbygärtner zu Alternativen greifen: Der gärtnerische Fachhandel hält kleinwüchsige, schnittverträgliche Sträucher vor, die dem Buchs ebenbürtig sind.

Ilex als pflegeleichter Ersatz
Optisch kaum zu unterscheiden ist Japanische Hülse, insbesondere die Sorte 'Dark Green‘. Tests der Staatlichen Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg haben gezeigt, dass sich der Doppelgänger gut in Form schneiden lässt. "Dabei verträgt dieser stachellose Ilex sonnige bis halbschattige Standorte, gedeiht in Stadtklima und hält auch strenge Winter aus", erklärt Gartenbauexperte Rainer Koch. Staunässe setzt der Pflanze zu, weshalb sie für lehmige Böden nur bedingt geeignet ist. Etwas größere Blätter hat die Sorte 'Caroline Upright‘, die durch ihren buschigen, aufrechten Wuchs für niedrige Hecken geeignet ist. Sie blüht weiß und bildet im Herbst schwarze Beeren aus.


Blüten als besonderer Blickfang
Dem Buchsbaum sehr ähnlich sieht auch der Tatra-Seidelbast. Der Strauch mit niedrigem Wuchs verzweigt sich gut und ist sowohl als Beeteinfassung als auch als Bodendecker geeignet. Im April und noch einmal im Spätsommer verströmen seine violetten Blüten einen starken Duft.
Ein dichtes Kleid aus rosa Blüten legt die Neuzüchtung 'Bloombux‘ im Juni an. Abgesehen von der üppigen Blüte und den intergrünen Blättern hat die neue Sorte wenig mit gewöhnlichen Rhododendron-Sträuchern gemein. 'Bloombux‘ bleibt klein und gedeiht in jeder lockeren Gartenerde. Genügsamkeit zeichnet auch die Polsterberberitze der Sorte Nana‘ mit dunkelgrünen, buchsbaumähnlichen Blättern aus. Die Zwergform wächst besonders langsam und kompakt, hat weniger Dornen als gewöhnliche Berberitzen und blüht im April intensiv rapsgelb.

Kleine Sorten von Lebensbaum und Eibe
Auch Nadelgehölze eigenen sich als Alternative zum Buchsbaum. Der kleinwüchsige Lebensbaum 'Mecki‘ wird im bekannten Barockgarten Hannover-Herrenhausen im großen Stil als Ersatz für Buchsbaum-Ornamente gepflanzt.
Für Thuja typisch, hat 'Mecki' aromatisch duftende, schuppige Nadeln. Die Sorte ist sehr schnittverträglich und frosthart und behält während der Wintermonate die dunkle Färbung. Ebenfalls zu den immergrünen Nadelbäumen zählt die Eibe. (GMH/GBV)