1. Krefeld

Klimaservice – eine coole Sache

Klimaservice – eine coole Sache

Mit kühlem Kopf durch den heißen Sommer brausen – für 88 Prozent der Autofahrer gehört der saubere und wohltemperierte Komfort einer Klimaanlage zum Alltag.

Er fördert die Gesundheit, garantiert Konzentration und so mehr Sicherheit auf der Straße.

„Damit die frische Brise auch lange weht, muss das System jährlich geprüft und alle zwei Jahre gewartet werden. Jetzt ist die beste Zeit“, sagt Ralf Sommer, Klimaanlagenspezialist bei Hella Gutmann Solutions. „Steinschläge und salzhaltiges Wasser können im Winter den Kondensator geschädigt und Metallkorrosionen hervorgerufen haben. Kältemittel, das generell schon jährlich bis zu 10 Prozent durch die beweglichen Schläuche und Dichtungen diffundiert, geht dadurch zusätzlich verloren.“ Noch wahrscheinlicher ist der Verlust des Kältemittels, wenn Autofahrer die Air Condition in die Winterpause geschickt haben.

Sommer: „Um zu gewährleisten, dass der Kompressor stets mit Öl geschmiert wird und die Dichtungen im System nicht austrocknen und undicht werden, sollte die Klimaanlage jede Woche für einige Minuten laufen.“

Andernfalls droht der Kompressor zu überhitzen und auszusteigen. Ein Schaden, der an der 1 000 Euro-Marke kratzt. Schlappmachen können im System auch andere Komponenten: Das laue Lüftchen lässt auf einen mit Schmutz, Pollen und Staub zugesetzten Innenraumfilter schließen, üble Gerüche weisen auf einen Verdampfer hin, der Bakterien und Pilzen einen Nährboden bietet. Der jährliche Check – spätestens aber nach 15 000 Kilometern – umfasst die Sicht-, Funktions- und Leistungsprüfung, den Wechsel des Innenraumfilters sowie bei starkem Geruch die Desinfektion des Verdampfers und der Lüftungsschächte. Ralf Sommer empfiehlt bei der Gelegenheit, den Innenraumfilter gleich gegen einen Aktivkohlefilter zu tauschen, der außerdem gesundheitsschädliche Gase absorbiert. Während der Wartung alle zwei Jahre wird zusätzlich das Kältemittel abgesaugt, recycelt sowie aufgefüllt. Und damit künftig möglichst wenig davon verloren geht, schauen die Werkstatt-Profis, ob die Anlage dicht ist. Eine Vakuumpumpe entzieht dem System schließlich Feuchtigkeit. Auf der Service-Liste ganz oben steht auch der Check oder Tausch des Filtertrockners. Er bindet Feuchtigkeit und hält Schmutz und Kompressorabrieb fern. Ist der Sättigungsgrad erreicht, drohen Korrosion und schlimmstenfalls der Ausfall der Klimaanlage. Für ein langes Leben der Air Condition können Autofahrer selbst Hand anlegen. Wer sie auch im Winter regelmäßig arbeiten lässt, schmiert nicht nur die Bauteile, sondern entzieht dem Innenraum auch Feuchtigkeit und verhindert so das Beschlagen der Scheiben. Die Verdampferoberfläche trocknet und beugt so der Geruchsbildung durch Mikroorganismen vor, wenn einige Minuten vor dem Ziel die Klimaanlage ausgeschaltet wird, das Gebläse aber weiter pustet. Ein gutes Klima bringt schon die richtige Bedienung. Vor dem Einsteigen sollte das Auto gut durchgelüftet werden. Nicht selten wartet im Innenraum eine 50 Grad-Bruthitze. Manuelle Anlagen beginnen ihren Job auf niedrigster Temperatur und höchster Gebläsestufe, später wird runter geregelt. Die Luft dabei nie direkt auf den Körper richten. Die ersten Fahrminuten bleiben die Fenster geöffnet. Bei Automatik-Versionen genügt es, die Wunschtemperatur einzustellen. Sie sollte aber die Außentemperatur um nicht mehr als sechs Grad unterschreiten.

(StadtSpiegel)