Traditioneller Besuch auf dem Hülser Marktplatz : Heiliger Nikolaus verteilt Weckmänner
Hüls So viele Kinder sieht man selten auf dem Marktplatz vereint. Von allen Seiten strömten die Familien, als es am Montag auf 16 Uhr zuging. Die Feuerwehr spannte Absperrstreifen, um den Zulauf zu ordnen.
Die Glocken läuteten und der Heilige Nikolaus ließ sich zusammen mit Nikodemus und seinem Faktotum Zarras auf dem Kirchturm sehen. Alle Blicke gespannt nach oben. Auch Bezirksvorsteher Hans Butzen mit Familie und Enkelkinder sowie Verwaltungsvorstand Rainer Küsters ließen sich von der erwartungsvollen Atmosphäre einfangen.
Mit erhobenen Armen grüßten Nikolaus und Nikodemus vom Turm herab nach allen Seiten. Und die unzähligen Kinder auf dem Marktplatz winkten tüchtig zurück. Nur der schwarze Zarras begnügte sich, mit seinem Reisigbündel zu drohen.
Endlich dann segelte der Gabensack des Nikolaus am aufgespannten Seil herab. Früher war es immer üblich gewesen, sich zu Nikolaus kleine Geschenke zu machen. Denn der später heilig gesprochene Bischof von Myra galt zu seinen Lebzeiten im 4. Jahrhundert als freigiebiger Menschenfreund. Erst der Reformator Luther hat den Brauch des Schenkens auf das Weihnachtsfest verlagert.
Nun kamen die beiden Heiligen mit Zarras am Boden an, herzten die Kinder und stiegen auf den Wagen der Kolpingfamilie. Vom Trecker gezogen und von der Blasmusikgruppe begleitet, rollte der Wagen durch die Menschenmenge aufs Rathaus zu.
Dort stiegen Küsters und Butzen als Vertreter der Hülser Bürgerschaft zu. Sie dankten dem Heiligen Mann, dass er wieder den Weg nach Hüls gefunden hatte.
Der Nikolaus sprach den Kindern ins Gewissen. Diese drängten sich inzwischen mit ihren Eltern in ganzen Menschentrauben um den Wagen. Nikolaus freute sich sehr, dass so viele junge Hülser gekommen waren und wünschte ihnen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg. Auch war er nicht mit leeren Händen gekommen. Zusammen mit Nikodemus warf er Hunderte Weckmänner den Kindern zu.
Stellvertretend für alle Kids trugen drei pfiffige Schüler ein schönes Gedicht zu Ehren des hohen Gastes vor. Darüber freute sich der Nikolaus sehr. Er stimmte ein schönes altes Nikolauslied an und viele Besucher, groß und klein, stimmten mit ein.
Dann machten sich die Heiligen auf ihren weiteren Weg. Sie wollten noch das Krankenhaus und das Stift besuchen.
