1. Krefeld

Brücke zur Ruine ist selbst marode: Burgfest in Gefahr: HSV braucht mehr Gäste

Brücke zur Ruine ist selbst marode : Burgfest in Gefahr: HSV braucht mehr Gäste

Ob es künftig ein Hülser Burgfest geben wird, hängt an der Neukonstruktion der Brücke.

Ein Burgfest wird es in diesem Sommer nicht mehr geben. Zum einen kann die Sanierung der maroden Brücke nicht rechtzeitig abgeschlossen werden. Darauf weist die Krefelder Stadtverwaltung hin.


Zum anderen ist unklar, wie breit die neue Brücke gebaut werden soll und ob es einen zweiten Fluchtweg geben muss.


Der Hülser Sportverein, der das Burgfest ausrichtet, besteht auf einer höheren Kapazität. Bei gleicher Größe wie bisher können nämlich nur 1400 Gäste das Burgfest besuchen. Dazu Tom Hansen, stellvertretender Vorsitzender des HSV: "Bei 1400 Gästen zahlen wir drauf." Die Kosten für das Burgfest liefen davon. Hansen: "Wir brauchen gut 1000 Gäste mehr." Dazu müsse die Brücke vergrößert werden.


Der Hülser Heimatverein, Besitzer der Burgruine, hat gegen eine Veränderung der Brückenmaße nichts einzuwenden: "Wir sind mit einer Verbreiterung einverstanden", erklärt Vorsitzender Gottfried Andree. Anderslautende Verlautbarungen, die verbreitet worden sind, seien falsch.


In der Bezirksvertretung regte sich Unmut über das klare Votum des HSV: "Ich würde mich freuen, wenn der HSV zu diesem frühen Zeitpunkt nicht nur sagen würde, was er nicht macht", unkte Bezirksvorsteher Hans Butzen. Auch SPD-Fraktionschef Martin Reyer rügte: "Dies ist vom HSV nicht die richtige Entscheidung." Schließlich sei die Brücke in der jetzigen Form das ganze Jahr über ausreichend. Über einen zweiten Fluchtweg aber könne man durchaus nachdenken.


Timo Kühn von der CDU-Fraktion plädierte für die Aufnahme der HSV-Forderung: "Sonst ist das Burgfest gestorben", mahnte er. Den aufgekommenen Gedanken, der HSV solle sich an der Finanzierung der Verbreiterung beteiligen, weist Kühn zurück: "Mit dem Wiederaufbau der Burganlage durch ehrenamtliche Kräfte von Heimat- und Sportverein vor einigen Jahren hat die Bürgerschaft mehr als eine Eigenbeteiligung geleistet".
Fest steht bisher nur, dass die Brücke eine Betonstahlkonstruktion erhält, ähnlich der an der Niepkuhlenbrücke. Darauf werden Holzbohlen befestigt. Vor dem Winter soll sie fertig sein.