1. Krefeld

Anwohner der Hubertusstraße im Nordbezirk beschweren sich: Ärger über zu schnelles Fahren

Anwohner der Hubertusstraße im Nordbezirk beschweren sich : Ärger über zu schnelles Fahren

Anwohner beschweren sich: Tempo 30 genügt nicht - die Autofahrer müssen sich auch dran halten.

"Der fährt doch keine 30", blickt Rita Scholz unwillig einem vorüberrauschenden Auto hinterher. Seit 50 Jahren wohnt die Hausbesitzerin gleich gegenüber dem Marienheim an der Hubertusstraße. Dort sind an mehreren Stellen Tempo-30-Schilder aufgestellt. "Aber daran halten sich sehr viele Autofahrer nicht", beschwert sich die Anwohnerin.


Das ist ärgerlich für sie selbst und ihre Nachbarn, die unter dem Lärm leiden: "Nicht zuletzt nach 20 Uhr wird hier aufs Gas gedrückt." Das sei aber auch gefährlich für die Kinder, die Kita und Heim besuchen. "Ich habe schon mitbekommen , wie die Reifen beim Bremsen gequietscht haben".


Rita Scholz hat sich entschlossen, gegen die Missachtung der Geschwindigkeitsregelung vorzugehen. Sie machte eine Eingabe bei der Bezirksvertretung Mitte.


Doch bei der Stadtverwaltung sieht man die Sachlage entspannter. Die Radarmessungen des Ordnungsamtes hätten "kein überhöhtes Geschwindigkeitsniveau" ergeben. Auch eine Häufung von Unfällen habe die Polizei nicht verzeichnet. In den letzten fünf Jahren hat es in dem Bereich auch keine Unfälle mit Kindern gegeben. Trotzdem habe die Stadt Maßnahmen getroffen, indem sie auf der Straße Tempo 30 eingeführt hat. Denn eigentlich, so ein Antwortschreiben der Verwaltung, sei auf sogenannten Erschließungsstraßen Tempo 50 vorgesehen. Und die Hubertusstraße erschließe die Nord-Süd-Achse.


Die Antwort nimmt Rita Scholz zwar zur Kenntnis, aber überzeugt ist sie nicht. Schließlich bekommt sie täglich das Verkehrsverhalten mit. "Die Geschwindigkeit wird hier doch kaum gemessen", moniert sie.


Es wäre nach ihrer Ansicht schon einiges gewonnen, wenn wenigstens die Parkplätze am Straßenrand schräg gestellt würden. "Beim jetzigen geraden Parken müssen die Autofahrer oft hin und her kurbeln, bis der Wagen richtig steht." Auch dies geht den Anwohnern auf die Nerven.


Doch auch hierbei kann die Stadt keine Hoffnung geben. Sie hat die Verkehrslage geprüft und sieht für schräg verlaufende Parkbuchten aufgrund der Raumsituation keine realistische Chance.


Rita Scholz hofft, dass auch andere Betroffene ihre Stimme erheben, um den Protest zu verstärken.