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Pietta: „Die Verlockung war da“

Pietta: „Die Verlockung war da“

Nach der vergangenen Saison kursierten Gerüchte, dass Pinguine-Stürmer Daniel Pietta seinen Rekordvertrag in Krefeld nicht erfüllen wird. Im Gespräch mit dem Stadt Spiegel bezieht der 31-Jährige nun Stellung.

Der BVB-Fan spricht zudem über die laufende Fußball-WM und den Aufstieg des KFC Uerdingen sowie seine private Situation.

Im Garten des schnuckeligen Einfamilienhauses im Norden Krefelds rennt der 19 Monate alte Henry im Deutschland-Trikot dem Ball hinterher. Sein erstes Weltmeisterschaftsspiel hat er vor wenigen Tagen sehen dürfen, der Ausgang ist bekannt.

"Es hat ihm glaube ich trotzdem Spaß gemacht", sagt Papa Daniel, der mit der Rückennummer 86 für die Krefeld Pinguine auf Torejagd geht und so etwas wie das Gesicht der Schwarz-Gelben ist. Der 31-Jährige hat sich Zeit genommen, um mit dem Stadt Spiegel über die vergangenen Monate zu sprechen.

"Die letzten drei Jahren waren schon sehr enttäuschend", räumt Pietta ein. Er macht keinen Hehl daraus, dass er zwischenzeitlichen ernsthaft darüber nachgedacht hat seinen "Herzensverein" zu verlassen - trotz seines Zehn-Jahres-Rekordvertrags, den er im Januar 2015 unterzeichnete.

"Es gab einige Angebote anderer DEL-Klubs sowie aus dem Ausland. Nach der Zeit in Schweden, die meine Familie und ich wirklich genossen haben, war die Verlockung schon da." Vor allem die Tatsache, dass er sich beim Gastspiel in Leksand "ausschließlich auf das Eishockey spielen konzentrieren konnte", war für Pietta ein Zugewinn.

Der Stürmer entschied sich dennoch für den Verbleib in seiner Heimatstadt Krefeld. Ausschlaggebend dafür sei ein Gespräch mit dem neuen Trainer Brandon Reid gewesen. "Er hat einen Plan und kann jeden Spieler besser machen. Brandon liebt die Detailarbeit und weiß, worauf es ankommt. Ich habe große Hoffnung, dass es aufwärts geht. Es wäre toll, wenn wir endlich mal wieder Play-offs spielen könnten."

"Tolle Sache für Krefeld"

Inzwischen hat sich Henry einen Plastik-Hockeyschläger geschnappt und drischt auf einen kleinen Ball ein. Papa Daniel schaut seinem Filius verliebt zu, berichtetet derweil von seinem Vorhaben den Garten umzugestalten. Eine größere Rasenfläche soll her.

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Apropos Rasen. Den fulminanten Aufstieg des KFC Uerdingen haben die Piettas während ihres Kroatien-Familienurlaubs per Livestream verfolgt. "Für Krefeld ist das eine tolle Sache. Ich bin zwar BVB-Fan, werde aber mit Sicherheit zu dem ein oder anderen Spiel des KFC in Duisburg fahren."

Aktuell bereitet er sich aber schon intensiv auf die im September startende DEL-Saison vor. "Gleich nach dem Urlaub hab ich mit dem Sommertraining begonnen." Der 31-Jährige freut sich schon darauf, wenn es Anfang August wieder aufs Eis geht.

Zum Vorbereitungsturnier bei den Dresdner Eislöwen wird er jedoch voraussichtlich nicht mitreisen. "Das Abschiedsspiel meines langjährigen Teamkameraden und Freundes Herberts Vasiljevs würde ich nur ungern verpassen", sagt er, springt rasant vom Stuhl auf, um Henrys Schuss abzufangen. "Reaktionsschnell bin ich doch noch, oder?"