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KFC auf der Suche nach der Aufstiegsform

KFC auf der Suche nach der Aufstiegsform

Zwar steht der KFC Uerdingen immer noch auf dem dritten Tabellenplatz in der 3. Liga. Doch die hervorragende Platzierung täuscht nicht über die dürftigen Vorstellungen des Teams in den letzten Spielen hinweg.

Eine Analyse.

Geburtstagskinder wurden eingeladen, Gewinnspiele veranstaltet und Freikarten an Vereine verteilt. Resultat waren immerhin 4500 Zuschauer beim Heimspiel des KFC Uerdingen gegen den unattraktiven Gegner Sportfreunde Lotte. Die PR-Aktion ist gelungen, doch ist fraglich, ob die Blau-Roten nun mehr Fans für sich gewinnen konnten.

Denn das was die Zuschauer in der Duisburger schauinsland-reisen-arena am letzten Samstag zu sehen bekamen, war ziemlich schwere Kost - viele Anhänger verließen das Stadion schon vor Ablauf der 90 Minuten sichtlich enttäuscht. 2:0 stand es am Ende für den Außenseiter aus dem Tecklenburger Land, der dem KFC die dritte Niederlage im fünften Spiel zufügte.

Auch wenn das Team von Stefan Krämer immer noch auf dem dritten Tabellenrang rangiert, so ist es doch ziemlich offensichtlich, dass einiges im Argen liegt.

Es ist beispielsweise nichts mehr zu sehen von dem attraktiven Offensivfußball, der die Fans begeistert und den KFC zum Aufstieg geführt hat. Mit ihm hat man es zu Beginn der Saison versucht, ist dabei aber zu naiv aufgetreten. Das wurde bestraft. Nun wird häufig das Tempo verschleppt, lieber noch ein Ball quer gespielt, was dazu führt, dass sich das Team seiner eigenen Stärken beraubt.

"Wir haben in den letzten Wochen keinen guten Spielaufbau, wir spielen den Ball oft in Lücken, in denen sich der Gegner nur noch 'Dankeschön' sagen muss", stellt Krämer fest. Die Balance in der taktischen und personellen Aufstellung scheint zu fehlen.

Apropos Personal: Der Kader des KFC sucht seinesgleichen, ist gespickt mit Spitzenqualität. Jedoch nützt kein noch so großer Name, wenn die Spieler ihrer Form hinterherlaufen. Vor allem Kevin Großkreutz und Maximilian Beister müssen sich diesen Vorwurf gefallen lassen, aber auch Dominic Maroh fiel noch nicht durch Top-Leistungen auf, mit denen er die Mannschaft hätte mitziehen können.

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Taktische Probleme und besagte Formschwäche einiger Spieler scheinen sich gegenseitig zu bedingen. Den Kopf für die dürftigen Leistungen hält aber Trainer Stefan Krämer hin, wie in Kaiserslautern und jetzt nach dem Lotte-Spiel. "Ich könnte es mir einfach machen und über Spieler herziehen, die ihre Leistung nicht bringen. Das mache ich aber nicht. Ich bin der Trainer der Mannschaft und verantwortlich dafür, wie sie auftritt", erklärte der Coach.

Er stellt sich vor seine Mannschaft, glaubt an das Potenzial des Teams. Aber damit hat er sich in dieser Form unnötigerweise selber angreifbar gemacht. Und das Rumoren wird lauter, nicht zuletzt durch das Interview von Geschäftsführer Nikolas Weinhart in der Halbzeitpause des Lotte-Spiels. Als "widerlich" und "furchtbar" betitelte der Uerdinger Offizielle den Auftritt des eigenen Teams.

Selbst wenn er damit die Spieler kritisieren und in die Pflicht nehmen wollte: Der Zeitpunkt war dafür denkbar ungünstig, damit hat Weinhart eher offiziell den Trainer angezählt. Es ist eine Diskussion entstanden, wo keine hätte entstehen müssen.

Dennoch: Krämer und sein Team müssen nun liefern - ausgerechnet beim formstarken Tabellenführer aus Osnabrück. Doch vielleicht ist genau das der Vorteil für die Blau-Roten, die in dieser Begegnung nicht das Spiel machen müssen. Das Team ist für eine Überraschung gut, vielleicht kann es genau da den Bock umstoßen, wo es am wenigsten von ihm erwartet wird.......

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