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Handball-Drittligist HSG Krefeld verzichtet auf Zweite Liga wegen Hallenproblematik: HSG beantragt keine Lizenz für die Zweite Liga

Handball-Drittligist HSG Krefeld verzichtet auf Zweite Liga wegen Hallenproblematik : HSG beantragt keine Lizenz für die Zweite Liga

Die HSG Krefeld wird - unabhängig vom sportlichen Saisonverlauf - in der kommenden Saison nicht in der Zweiten Liga, sondern weiter in Liga drei Handball spielen. Dies gab der Verein am späten Dienstagabend bekannt.

Die Gründe dafür sind einfach: Die bisherige Spielstätte in Königshof ist nicht zweitligatauglich. Und da die Glockenspitzhalle, die in den 70er Jahren eigens für den Handballsport erbaut wurde, derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, sahen die Verantwortlichen der HSG keine Alternative.

Handball-Drittligist HSG Krefeld verzichtet auf Zweite Liga wegen Hallenproblematik: HSG beantragt keine Lizenz für die Zweite Liga
Foto: Samla

"Den Verantwortlichen, Trainer und Mannschaft ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen. Gerade im Hinblick darauf, dass es sportlich eine überragende Saison bisher war und sich auch eine Möglichkeit weiter nach Oben ergibt", heißt es in der HSG-Stellungnahme.

Anbei die komplette Stellungnahme des Vereins:

"Der sportlich überragende Erfolg der laufenden Spielzeit 2015/2016 spülte die Seidenstädter mitunter auf Tabellenplatz 1. Aktuell rangiert die Mannschaft von Trainer Olaf Mast auf dem 2. Tabellenrang punktgleich mit dem direkten Konkurrenten VFL Fredenbeck und liegt immer noch aussichtsreich im Rennen um den Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft. Damit verbunden wäre der sportliche Aufstieg in die 2. DKB Handball Bundesliga erreicht. Schon in der aktuellen Spielzeit zeigte sich oftmals in der bisherigen Spielstätte MSM auf der Johannes-Blum-Straße in Krefeld-Königshof, dass diese den Anforderungen und Kapazitäten in der 3. Handball Bundesliga nicht gewachsen ist. So mussten oftmals zahlreiche Handballfreunde an den Kassen abgewiesen werden, weil alle verfügbaren Tickets bereits abgesetzt wurden. Auch in den Anforderungen der Ligengesellschaft ist die Arena MSM nur mit wohlwollender Betrachtung als spieltauglich zu bezeichnen, so ist alles sehr eng und auch an Räumlichkeiten hinter den Kulissen fehlt es mitunter. Die Anwohnerbeschwerden nahmen ebenfalls über die letzten Monate stark zu, was ebenfalls ein verständliches Handicap für die Durchführung von großen Sportevents in der aktuellen Spielstätte ist.

Damit steht zunächst einmal fest, dass nur ein Umzug in die eigens für den Handballsport in den 70er Jahren erbaute Glockenspitzhalle die einzig gangbare Lösung für die Zukunft der HSG Krefeld darstellen kann. Nicht zuletzt ist auch ein wirtschaftliches Defizit in der aktuellen Spielstätte zu erwarten.

Derzeit ist jedoch die Glockenspitzhalle als Unterbringungsort für Flüchtlinge belegt und es ist noch nicht absehbar, wann diese Sporthalle wieder dem Sport in Krefeld zugeführt werden kann. Die HSG Krefeld zeigt an dieser Stelle Verständnis für die Situation, macht aber in aller Form deutlich, dass nur die Glockenspitzhalle als Spielstätte für die Zukunft der Adler aus der Seidenstadt sein kann. Aus diesem Grunde verzichtet die HSG Krefeld auf einen Lizenzantrag zur Spielgenehmigung in der 2. Handball Bundesliga und wird auch in der kommenden Spielzeit in der 3. Bundesliga antreten um erneut den Angriff auf die Aufstiegsränge ins Visier nehmen zu können.

Mit dieser Entscheidung ist zunächst einmal sichergestellt, dass die HSG Krefeld in der kommenden Spielzeit sportlich antreten kann, losgelöst in welcher Spielstätte dann die Spiele stattfinden. Dennoch ist die HSG Krefeld weiter im intensiven Dialog mit der Stadt Krefeld, die derzeit die Obhut der Glockenspitzhalle in Sachen Flüchtlingspolitik in den Händen hält, um einen schnellst möglichen Umzug in die Glockenspitzhalle zu realisieren. Dieser wäre für die Entwicklung, auch bei den vor Ort gegebenen Möglichkeiten, für die Schwarz-Gelben ein richtungsweisender Schritt.

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Den Verantwortlichen, Trainer und Mannschaft ist diese Entscheidung selbstverständlich nicht leicht gefallen. Gerade im Hinblick darauf, dass es sportlich eine überragende Saison bisher war und sich auch eine Möglichkeit weiter nach Oben ergibt. Dennoch gibt es Ziele für die aktuelle Spielzeit mit dem Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft, worauf sich Trainer Olaf Mast mit seinen Mannen in den kommenden Wochen mit Unterstützung der Handballfreunde aus Krefeld konzentrieren wird.

Die HSG Krefeld freut sich zunächst einmal auf die kommenden Spiele in der aktuellen Spielzeit und stellt parallel, sportlich wie auch wirtschaftlich, weiter die Weichen für einen Ausbau des Handballsports in Krefeld.

Geschäftsführer Thomas Wirtz zur aktuellen Situation: "Wir möchten uns zunächst bei der Stadt Krefeld für den stetig offenen Dialog und die Anstrengungen bedanken. Wir zeigen Verständnis dafür, dass uns derzeit leider keine konkrete Zusage gemacht werden kann. Dennoch ist der Umzug unumgänglich und für die Zukunft und Weiterentwicklung der HSG Krefeld zum August 2016 zwingend erforderlich."