1. Kempen Tönisvorst

Investor kündigt Umbau an: Zechengelände wird zum "Campus"

Investor kündigt Umbau an : Zechengelände wird zum "Campus"

Büros, Handwerksbetriebe, ein kleines Museum und eine Gastronomie: Der Krefelder Investor Wolf-Reinhard Leendertz möchte das ehemalige Zechengelände in Kempen-Tönisberg in einen "Campus" umwandeln.

Erfahrungen mit der Umwandlung traditioneller Industriestandorte in moderne Gewerbeflächen bringt er reichlich mit: Er verantwortet die Entwicklung des ehemaligen Krefelder Verseidag-Geländes zum "Mies van der Rohe Businesspark". Am 31. Januar 2019 übernahm er nun das Tönisberger Zechengelände von der bisherigen Eigentümerin RAG Montan Immobilien GmbH.

Einen "Gewerbepark, der Natur und Arbeiten verbindet" möchte Wolf-Reinhard Leendertz hier schaffen. Dabei sollen mehrere Gebäude der ehemaligen Schachtanlage mit ihrem markanten, denkmalgeschützten Förderturm erhalten bleiben. Auf den übrigen Flächen sei die Ansiedlung von Büros und Handwerksbetrieben "für die Entwicklung und Fertigung technologisch geprägter Produkte" geplant, teilt der Investor mit. Dabei werde auf die Verträglichkeit mit der angrenzenden Wohnsiedlung Wartsberg geachtet.

In den vergangenen Jahren hatten sich mehrere Kempener Vereine dafür eingesetzt, dass das Gelände naturverträglich umgestaltet wird und dabei der Denkmalcharakter erhalten bleibt, darunter die Zechenfreunde um Peter Kunz, der NABU und der Tönisberger Heimatverein. Diese Forderungen will der Investor nach eigenen Angaben berücksichtigen: Er kündigt eine "großzügige Durchgrünung des Areals" an sowie die Einrichtung einer kleinen Museumsfläche und einer Gastronomie. Ob der Förderturm als öffentlich zugängliche Aussichtsplattform genutzt werden könne, solle noch geprüft werden.

Bevor die Planungen ins Detail gehen, gilt es noch einige rechtliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen. So steht das Gelände aktuell noch unter Bergrecht, das eine derartige Nutzung und Entwicklung nicht vorsieht. Mit der Ruhrkohle AG (RAG) und dem zuständigen Bergamt sei man im Gespräch, teilt Wolf-Reinhard Leendertz mit, ebenso mit der Stadt Kempen, um die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu erarbeiten. Ein mit der Stadt abgestimmtes genehmigungsfähiges Nutzungskonzept will der Investor bis Ende 2019 vorlegen.

Informationen über das Krefelder Investitionsprojekt Mies van der Rohe Businesspark, das ebenfalls von Wolf-Reinhard Leendertz geleitet wird:

www.mies-van-der-rohe.com