1. Krefeld

Aufruf an alle Martinsvereine: St. Martin soll Unesco-Kulturerbe werden

Aufruf an alle Martinsvereine : St. Martin soll Unesco-Kulturerbe werden

Jeyaratnam Caniceus aus Kempen und René Bongartz aus Brüggen wollen das rheinische Martinsfest als Unesco-Kulturerbe anerkennen lassen. Jetzt suchen sie Kontakt zu allen Martinsvereinen in der Region, um die Bewerbung bis Oktober einreichen zu können.

St. Martin wird in vielen Regionen Deutschlands und auch in den Nachbarländern mit Laternenumzügen und Geschenken für die Kinder gefeiert. Doch das rheinische Martinsfest mit der nachgespielten Bettlerszene ist etwas ganz Besonderes. So einzigartig, dass es die Anerkennung als immaterielles Unesco-Kulturerbe verdient hätte — davon sind die beiden Niederrheiner überzeugt.

Das Ziel der Initiative: Eine alte Tradition zu bewahren. Denn das Martinsfest sei durchaus gefährdet, merkt Jeyaratnam Caniceus an: "Ich ärgere mich schon seit Jahren über das zunehmende Interesse an Halloween, obwohl wir am Niederrhein unsere eigene Tradition haben. Außerdem bin ich über die alljährlich wiederkehrende Diskussion über die Namensänderung zum "Lichterfest" sehr betroffen. St. Martin sollte für immer St. Martin heißen, das wollen wir auch in dieser Form als immaterielles Kulturerbe festhalten lassen."

Einen reitenden St. Martin, der den Fackelzug anführt, Süßigkeiten und Weckmänner für die Kinder — das gibt es auch in anderen Regionen. Doch zwei Besonderheiten machen das rheinische Martinsfest aus, erklärt René Bongartz: "Die Mantelszene am Martinsfeuer und die Organisation durch die Martinsvereine und -komitees."

Dass sie die Anerkennung durchsetzen können, davon sind die beiden Initiatoren überzeugt. René Bongartz: "Wenn es so spezielle Traditionen wie die 'Rheinfischerei in der Siegmündung' auf die Unesco-Liste geschafft haben, warum sollte es St. Martin dann nicht schaffen?"

Und Jeyaratnam Caniceus ergänzt, dass das Martinsbrauchtum gerade in der heutigen Zeit so aktuell sei wie nie: "St. Martin ist die einzige Veranstaltung mit christlichem Hintergrund, wo auch Kinder anderen Glaubens mitwirken. Auch das Licht der St. Martinsfackel sehe ich als interreligiöses Zeichen."

Um die Bewerbung bis Ende Oktober einreichen zu können, suchen die beiden Initiatoren jetzt den Kontakt zu möglichst vielen Martinsvereinen in der Region:

René Bongartz, Tel. 02157—1265602

Jeyaratnam Caniceus, Tel. 0171— 3636156

E-Mail: martin@martinstradition.de

Treffen der Martinsvereine und -komitees am Freitag, 15. September 2017, 19 Uhr, im Bürgersaal Bracht (Navi: Marktstr. 7 in 41379 Brüggen)

Weitere Info: www.martinstradition.de