1. Krefeld

Studenten aus Deutschland und Österreich arbeiten pfiffige Lösungen zur Nutzung aus: Neustart für Kempener Burg

Studenten aus Deutschland und Österreich arbeiten pfiffige Lösungen zur Nutzung aus : Neustart für Kempener Burg

Erwacht die Kempener Burg in diesem Jahr aus ihrem Dornröschenschlaf? Stadt und Kreis stoßen dazu einen Ideenwettbewerb an.

"Da kommen Spannung und Vorfreude auf", frohlockt Baudezernent Stephan Kahl. Seine freudige Erwartung gilt den rund 25 Studenten, die sich Ende April in der Burg einnisten werden. Sie kommen von Hochschulen in Aachen, Bochum, Dortmund, Köln und Wien. Ihr Vorhaben: Ideen zu entwickeln, wie das ehrwürdige Gebäude aus dem Jahre 1400 heute nutzbar gemacht werden kann. "Wir haben dazu keine Vorgaben formuliert", lässt Kahl den jungen Leuten völlig freie Hand.

Dieser Ideenwettbewerb entspringt einer gemeinsamen Initiative von Stadt Kempen und Kreis Viersen. "Die Burg ist das Wahrzeichen von Kempen", bekräftigt Kreiskulturdezernent Dr. Andreas Coenen, "sie liegt uns am Herzen, auch mir persönlich."

Leider jedoch haben Stadt und Kreis in den letzten 30 Jahren keine rechte Verwendung für das Wahrzeichen gefunden. Bis 1984 residierte darin die Kreisverwaltung. Seitdem wird sie von der Volkshochschule und dem Kreisarchiv genutzt. "Da ist eine bessere Nutzung möglich", ist sich Dr. Coenen sicher. Dieser Meinung sind auch viele Kempener Bürger. "Bei Besucherrundgängen spüren wir, wie unglaublich interessiert die Menschen an der Burg sind", berichtet Bürgermeister Volker Rübo.

Da traf es sich günstig, dass Dezernent Stephan Kahl den Aachener Professor für Städtebau, Kunibert Wachten, für das Thema erwärmen konnte. "Ich habe eine emotionale Bindung an Kempen", bestätigt Professor Wachten. Schließlich hat sein einstiger Planungsbüropartner Peter Zlonicky vor 50 Jahren die Altstadtsanierung durchgeführt, die heute noch als vorbildlich gilt.

Professor Wachten wird die Studenten in sechs Gruppen einteilen. "Damit wir eine bunte Mischung bekommen." Die Gruppen schlagen vom 27. bis 30. April in der Burg eine Werkstatt auf. Noch vor den Sommerferien wollen sie ihre Arbeitsergebnisse in einer Ausstellung präsentieren. Voraussichtlich nach den Ferien tagt eine Jury und bewertet die Arbeiten. Sodann werden die Vorschläge Stadt und Kreis übergeben, um zu prüfen, ob eine Realisierung möglich ist.

Zur weiteren Belebung der Diskussion richten Stadt und Kreis öffentliche Themenabende ein. Dazu reisen hochkarätige Referenten an, wie der Bausenator der Stadt Lübeck. Aber auch die Kempener Bürger können sich einbringen. "Wir werden auch die Werkstatt der Studenten zu bestimmten Zeiten öffnen, damit sich die Bürger ein Bild von den Arbeiten machen können", verspricht Professor Wachten.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)