1. Krefeld

Mehr Unfälle, weniger Tote

Mehr Unfälle, weniger Tote

In der Verkehrsunfall statistik der Kreispolizei für 2016 fallen besonders die Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern auf.

9.015 mal krachte es im Jahr 2016 auf den Straßen des Kreises Viersen. Ausgenommen sind in dieser Statistik die Autobahnen. Das sind 322 Unfälle mehr als 2015. Auch gegenüber dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegen die Unfallzahlen des vergangenen Jahres deutlich höher. Setzt man diese Zahlen allerdings ins Verhältnis zur Bevölkerungsdichte, dann liegt der Kreis Viersen ziemlich genau im Schnitt des Landes NRW.

Zwei Verkehrstote in 2017

Leider gab es im vergangenen Jahr auch drei Todesopfer zu beklagen — eine Schülerin starb in Vorst, ein Rad fahrender Senior in Kempen und die Beifahrerin eines Autos, das vor eine Hauswand prallte, in Viersen. Das ist in der Statistik die mit Abstand niedrigste Zahl der letzten zehn Jahre. Allerdings, das ist dem Abteilungsleiter der Polizei, Manfred Krüchten, bewusst: Die Grenze zwischen schwerst verletzt und tot ist oft sehr schmal. "Und in diesem Jahr hatten wir bis jetzt bereits zwei Verkehrstote."

Eine Zahl sticht bei der Aufschlüsselung der Unfallopfer deutlich hervor: Bei Unfällen mit Radfahrern hat der Kreis Viersen im Land die "rote Laterne" bekommen — hier passieren prozentual die meisten Unfälle. Allein im letzten Jahr ist eine Steigerung um mehr als 20 Prozent zu verzeichnen. Etwa die Hälfte dieser Unfälle wurden von den Radfahrern selbst ausgelöst.

"Unfälle passieren nicht einfach, sie werden verursacht", sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. Teils durch Unaufmerksamkeit, teils aber auch durch ein bewusstes Fehlverhalten, wie beispielsweise die Überschreitung einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit. "Verkehrsregeln zu beachten, ist keine Ermessenssache", sagt auch der Abteilungsleiter der Polizei, Manfred Krüchten.

Heinz-Josef Reinhart, stellvertretender Leiter der Direktion Verkehr, appelliert an die Verkehrsteilnehmer, Ablenkungen wie den Gebrauch des Handys zu unterlassen. Allein 172 Mal wurden Fahrradfahrer im vergangenen Jahr mit dem Handy erwischt. Den Autofahrern verdeutlicht Reinhart: "Bei 50 Stundenkilometern bedeutet eine Sekunde Blick aufs Handy einen Blindflug von 14 Metern."

Mehr Kontrollen geplant

Ein ebenso großes Problem sind im Kreisgebiet Fahrten unter Drogen- und Alkoholeinfluss. Für dieses Jahr kündigt Reinhart mehr Kontrollen an — und warnt die Autofahrer: Wer sich mit Drogen oder Alkohol am Steuer erwischen lasse, der müsse mindestens 500 Euro Strafe zahlen und für einen Monat — möglicherweise auch für länger — den Führerschein abgeben.

(StadtSpiegel)