1. Krefeld

Das Erbe von St. Martin pflegen

Das Erbe von St. Martin pflegen

In allen Kindergärten und Grundschulen wird jetzt fleißig gebastelt: Die Martinsfackeln sollen rechtzeitig fertig werden. Dahinter steckt eine alte Tradition, die jetzt sogar zum "Kulturerbe" erklärt werden soll.

Die Bewerbung ist abgeschickt: Die Rheinische St. Martins-Tradition soll als immaterielles UNESCO-Kulturerbe anerkannt werden. Dafür setzen sich Jeyaratnam Caniceus aus Kempen und René Bongartz aus Brüggen ein. Den beiden niederrheinischen Martins-Fans ist es gelungen, Mitglieder von rund siebzig Martinsvereinen aus der Region zwischen Maas und Rhein zusammenzubringen.

Nach dem Treffen, das im September in Brüggen stattfand, war klar: Alle wollen die Tradition bewahren und sind von der Idee begeistert, das Brauchtum zum Kulturerbe erklären zu lassen — und sie so überregional bekannter zu machen. Damit verbinden die Vereine auch die Hoffnung, dass sie mehr Mitglieder und Sponsoren gewinnen können.

Die Bewerbung ist kompliziert und langwierig. Die Weltkultur-Organisation UNESCO fordert dafür unter anderem Empfehlungsschreiben von zwei ausgewiesenen Experten und umfangreiches Bildmaterial. Ergebnisse erwarten die Initiatoren erst Mitte nächsten Jahres.

Falls die Martinstradition tatsächlich Kulturerbe wird, ist eine weitere große Tagung der über siebzig rheinischen Martinsvereine in Kempen geplant — in Verbindung mit einer Ausstellung über die langjährige Kempener Martinstradition.