1. Krefeld

Notapotheke der Welt: action medeor verschickte 260 Tonnen Hilfspakete

Notapotheke der Welt : action medeor verschickte 260 Tonnen Hilfspakete

Das weltweit anerkannte Medikamentenhilfswerk action medeor zog Bilanz. In Vorst freute man sich im Jahr 2016 über 10,9 Millionen Euro Spenden. Insgesamt konnte medeor rund 260 Tonnen Hilfspakete in 93 Länder verschicken


Langanhaltende Dürre, Gewalt, Krieg und Vertreibung — das waren die Herausforderungen für action medeor im vergangenen Jahr. Dank des großen Medikamentenlagers in Tönisvorst aber auch als gemeinnütziger Beschaffer von Medikamenten und Medizinprodukten vor Ort und der Unterstützung durch öffentliche Träger und seiner Spender konnte action medeor schnelle Not- und Katastrophenhilfe leisten.


"Millionen Menschen drohen in Afrika zu verhungern", sagte Bernd Pastors, Vorstandssprecher von action medeor, auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in Tönisvorst. "Im Jemen spitzt sich die Situation zu. Dort breitet sich die Choleraepidemie immer weiter aus." Noch in dieser Woche werde action medeor eine große Hilfssendung mit Mitteln gegen Cholera und Durchfallerkrankungen, Antibiotika und Schmerzmitteln auf den Weg bringen", so Pastors.

Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen warnten bereits vor Monaten vor den Folgen einer besonders langanhaltenden Dürre in Ostafrika und im Jemen. Die medizinische Versorgung der hungernden Menschen im Südsudan, Nordkenia, Somalia und Burkina Faso war einer der Schwerpunkte der Hilfe von action medeor im vergangenen Jahr.


Auch die Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen im Nordirak und Syrien bestimmten 2016 die Arbeit von action medeor. Gewalt und Terror machen in manchen Regionen selbst die medizinische Grundversorgung fast unmöglich. "Dank unserer Partner vor Ort konnten wir Krankenhäuser und Gesundheitsstationen auch in umkämpften Gebieten mit Medikamenten, Verbandsmaterial, aber auch Röntgen- und Ultraschallgeräten ausstatten", so Pastors.

Ein Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt, dass humanitäre Krisen zusehends komplexer und anhaltender werden. "Nur wenn die politischen Konflikte gelöst werden, die Klimapolitik schärfer durchgreift, und arme Länder die Chance bekommen sich selbst zu entwickeln, können die Probleme gelöst werden", sagt Pastors.


Insgesamt konnte action medeor als "Notapotheke der Welt" für 1,8 Millionen Menschen Zugang zur Basisgesundheitsversorgung ermöglichen und außerdem 377.400 akut in Not geratene Menschen medizinisch versorgen. Insgesamt verschickte action medeor über 11.391 Pakete mit einem Gesamtgewicht von 260 Tonnen.

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"Diese Arbeit ist dank des weiterhin hohen Spendenaufkommens möglich", betonte Pastors. Die Spenden betrugen im vergangenen Jahr 10,9 Millionen Euro. Von einem gespendeten Euro gingen 76, 24 Cent in die weltweite Medikamentenhilfe.