1. Krefeld

2018 — Bricht der Sommer alle Rekorde?

2018 — Bricht der Sommer alle Rekorde?

Sonne, Sonne und kein Ende in Sicht: Viele sprechen schon jetzt von einem Rekordsommer 2018.

Der Sommer 2003 ist vielen noch in Erinnerung, was wochenlange Rekordhitze angeht. 69 Sommertage (Tage, an denen die Lufttemperatur im Schatten mindestens 25 Grad erreicht) zählten die Meteorologen damals im Rheinland. Doch der Sommer 2018 hat es ebenfalls in sich, und er macht sich auf, diesen Rekord zu knacken. Mit bisher 57 Sommertagen ist er nah dran — und eine Änderung der Wetterlage ist nicht in Sicht.

Die Tiere haben Durst
Gerade Kleintiere wie Igel, Eichhörnchen und Vögel, aber auch Insekten leiden unter dem Wassermangel. Wer in seinem Garten oder auf dem Balkon eine Vogeltränke aufstellt, kann sich meist schon nach kurzer Zeit über regen Besuch freuen. Wichtig ist, den Wasserbehälter aus hygienischen Gründen regelmäßig auszuspülen, damit sich die Tiere nicht gegenseitig mit Bakterien anstecken (möglichst ohne Spülmittel, kochendes Wasser genügt).

Bitte Pfand zurückbringen
Mehrere Getränkehersteller haben die Verbraucher dazu aufgerufen, vor dem Urlaub noch schnell leere Kästen zurückzugeben, da sie durch den hohen Verbrauch in verstärktem Maß auf das Pfandsystem angewiesen sind. Grund: Die Hersteller von neuen Kästen und Flaschen kommen bei diesen Temperaturen und dem erhöhten Verbrauch nicht mehr mit der Lieferung hinterher.

"Existenzbedrohend"
Große Probleme mit der anhaltenden Trockenheit haben landwirtschaftliche Betriebe. Der Bauernverband spricht von einer "existenzbedrohenden Situation" für manchen Bauern. Viele fühlen sich an die Dürre-Sommer 1976 und 2003 erinnert. Bedroht ist vor allem die Mais- und Rübenernte, was gerade am Niederrhein zu erheblichen Problemen führen kann. Denn wenn die selbst erzeugten Futtermittel ausfallen, bedeutet das für die Landwirte erhöhte Ausgaben: Sie sind dazu gezwungen, Futtermittel zuzu kaufen.

Brandgefährlich
Der Kreis Viersen und der Kreisbrandmeister Rainer Höckels weisen darauf hin, dass die Waldbrandgefahr wegen der anhaltenden Hitze derzeit sehr hoch ist. Um Brände zu vermeiden, bittet der Kreis Viersen die Bürgerinnen und Bürger dringend darum, kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe zu entzünden, Zigarettenreste nicht wegzuwerfen und keine Glasabfälle liegen zu lassen, da diese als Brennglas wirken und trockene Pflanzenreste entzünden können.

Wer bekommt hitzefrei?
Für Unternehmen gibt es gesetzliche Regelungen: Steigt die Lufttemperatur in den Arbeitsräumen über 30 Grad Celsius, ist der Arbeitgeber zum Handeln verpflichtet. Dazu gehört, dass Bekleidungsvorschriften gelockert und den Arbeitnehmern Getränke zur Verfügung gestellt werden. Auf "hitzefrei" dürfen jedoch die wenigsten hoffen. Meistens sind nicht alle Räume in einem Betrieb gleich warm — der Chef kann von seinen Mitarbeitern erwarten, in einem kühleren Raum weiterzuarbeiten.
Nicht nur Menschen suchen in diesen Tagen nach Abkühlung...Foto: M. Großmann / pixelio.de