1. Krefeld

20 Jahre für den Opferschutz: „Wir lassen kein Opfer alleine“

20 Jahre für den Opferschutz : „Wir lassen kein Opfer alleine“

Kriminalhauptkommissarin Ute Nöthen ist seit 20 Jahren Opferschutzbeauftragte der Polizei Krefeld.

Egal ob es um einen Handtaschenraub, einen Einbruch oder ein Gewaltdelikt geht — für die Polizei Krefeld ist Opferschutz eine wichtige Angelegenheit — und das nicht erst seit gestern oder heute, sondern seit mittlerweile 20 Jahren.
Am 2. Oktober 1998 übernahm die Ute Nöthen offiziell ihre Funktion als Opferschutzbeauftragte der Polizei Krefeld — einen Posten, den es so vorher nicht gab. Im Gespräch mit dem Extra-Tipp gibt die Kriminalhauptkommissarin einen Einblick in ihre so wichtige Arbeit.

Frau Nöthen, was kann man sich unter der Arbeit einer Opferschutzbeauftragten vorstellen?

Nöthen Wir wollen Opfern von Kriminalität schnelle und unbürokratische Hilfe anbieten. Dabei ist es meine Aufgabe, Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, Opfer an kompetente externe Hilfseinrichtungen vermitteln zu können. Wir arbeiten dabei beispielsweise sehr eng mit dem Weißen Ring, der Notfallseelsorge oder der Fachberatungsstelle "Häusliche Gewalt / Stalking" zusammen.

Wie sieht die Hilfe für Opfer denn ganz konkret, also vor Ort aus? Dann, wenn das Verbrechen noch "frisch" ist?

Nöthen Oft ist es so, dass unsere Kollegen aus dem Streifendienst "vor Ort" erste Opferschutzmaßnahmen treffen und Zuwendung, Verständnis und Einfühlungsvermögen zeigen müssen. Das ist meine zweite Aufgabe: Dafür Sorge tragen, dass die Kollegen im Dienst wissen, wie sie helfen können und an wen sie schnell und unbürokratisch vermitteln können, um den Opfern zu helfen. Das mache ich zum Beispiel über Informations- und Fortbildungsangebote. Außerdem gilt: Wir wollen verhindern, dass Menschen wegen unserer polizeilichen Maßnahmen ein zweites Mal zum Opfer werden.


Das klingt nach einer komplexen Aufgabe, schließlich hat jedes Opfer ganz eigene Bedürfnisse und erlebt Situationen subjektiv ganz unterschiedlich…

Nöthen Ja, das stimmt. Kein Opfer ist wie das andere. Wir unterscheiden auch nicht nach "Opfern erster oder zweiter Klasse". Ein Mensch, der einen Wohnungseinbruch erlebt hat, kann ebenso traumatisiert sein wie das Opfer eines Taschendiebstahls, eines Gewalt- oder gar Sexualdelikts. Wir nehmen jedes Opfer ernst.

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Wie schaffen Sie es, diesen verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden?

Nöthen Hier spielt Netzwerkarbeit eine wichtige Rolle. Insgesamt arbeiten wir beim Opferschutz mit rund 50 auf die verschiedensten Bereiche spezialisierten Kooperationspartnern zusammen, da die polizeilichen Möglichkeiten zur konkreten Opferhilfe Grenzen haben. Da ist es immer wieder auch wichtig zu prüfen, ob die Angebote noch den Bedürfnissen der Opfer entsprechen und wie wir sie gemeinsam verbessern können. Ich sage auch: Ohne diese vertrauensvolle Zusammenwirken zwischen den vielen Helfern funktioniert es nicht.
Daher möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Partnern bedanken, die in den letzten 20 Jahren mit uns zusammengearbeitet haben und es auch weiterhin tun.


INFO: Wenn Sie Opfer einer Straftat wurden oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, wenden Sie sich an Ute Nöthen unter 02151 6344901.