1. Krefeld

Die Polizei informiert: Wenn der Trickbetrüger klingelt...

Die Polizei informiert : Wenn der Trickbetrüger klingelt...

Trickbetrüger sind oft einfallsreich, freundlich und überzeugend. Gerne geben sie sich als Polizisten, Stadtwerker, Bekannte aus - oder fragen nach Zettel oder Glas Wasser. Die Polizei Krefeld kontert mit Informationen, speziell für Ältere.

20.000 bis 30.000 Mal rufen Betrüger pro Jahr allein in NRW Telefonnummern an, hinter denen sie hilfsbereite Senioren vermuten. So schätzt es die Polizei.

Meist bemerken die Angerufenen den Schwindel. Doch oft genug erschleichen sich die in Gesprächsführung trainierten Kriminellen das Vertrauen ihrer Opfer.

Und dann appellieren sie als vermeintliche Freunde an die Hilfsbereitschaft - oder sie bieten als Amtsträger an, Geld und Wertsachen "in Sicherheit" zu bringen. In Düsseldorf kam so vor einigen Monaten bei einem einzigen Fall ein Schaden von 350.000 Euro zustande.

In Krefeld erfuhr die Polizei im vergangenen Jahr von 14 Anrufen, im Jahr zuvor waren es neun, davor nur zwei. Trotz dieser niedrigen Fallzahlen: Auch die Polizei Krefeld informiert verstärkt über die Tricks - auch in Banken und Seniorenheimen.

"Wenn die Betrüger Erfolg haben, geht es für die Opfer oft ,ans Eingemachte'", sagt Hans Schneider Kriminalkommissariat Prävention. Häufig sind dann fürs Alter aufgesparte Geldbeträge weg. Sein Tipp: Am Telefon nicht über Geld und Wertsachen reden. Auch nicht mit vermeintlichen Bekannten.

Ca. 40 Vorträge hält der Polizist pro Jahr in Krefelder Senioreneinrichtungen. Ein großes Thema: Betrüger, die an der Wohnungstür klingeln und unter einem Vorwand in die Wohnung wollen.

Ist der Betrüger einmal in den eigenen vier Wänden, wird er versuchen, den Bewohner abzulenken - und schon schlüpft ein zweiter Täter in die Wohnung und sucht nach Geld und Wertsachen.

"Sichern Sie Ihre Tür mit einer Kette oder einem Riegel, so dass sie auch nur einen Spalt breit geöffnet werden kann, wenn jemand klingelt", rät Schneider. Durch den Spalt könne man dann auch ein Glas Wasser oder einen Zettel durchgeben. Neuester Trend: Betrüger verlangen Einlass, um "Pakete mit Medikamenten für einen Nachbarn" abzugeben.

Der Rat der Beamten: "Bleiben Sie misstrauisch. Rufen Sie die Polizei".

(jps)