Gut fürs Stadtklima : Wenn das Dach zur Wiese wird
Krefeld Natur hat in Krefelds Innenstadt wenig verloren - es existieren einfach zu wenig freie Flächen. Was es reichlich gibt, sind Dächer. Könnte man die nicht begrünen?
Der Sparkassen-Komplex an Ostwall und Alte Linner Straße verfügt über eine Seite, die man nur von oben sehen kann: 2000 Quadratmeter begrünte Dachflächen.
Das Stück Natur inmitten des Häusermeeres der Innenstadt war jetzt das Ziel des "Stadtspaziergangs" der Krefelder Grünen.
Sparkassen-Liegenschaftsmanager Gotthard Ulbrich erläuterte die in den 1980er Jahren angelegte Dachlandschaft. Das "Gründach" habe viele Vorteile: Durch Verdunstung und Filterung der Luft verbessere es verbessere das Mikroklima und biete Insekten Nahrung. Ein Quadratmeter Begrünung bindet pro Jahr etwa 200 Gramm Staub und Luft-Schadstoffe aus der Luft. Der Pflanzenteppich wirkt auch isolierend, kann mit modernen Dämmstoffen allerdings nicht mithalten.
Das Modell Gründach sollte in Krefeld Schule machen, meint Grünen-Fraktionschefin Heidi Matthias. "Es wäre toll, wenn die Krefelder mit der Bepflanzung ihrer Garagen schon mal anfingen. Damit schaffen sie kleine dringend benötigte Naturflächen für Insekten und Vögel, die durch widrige Umwelteinflüsse allmählich vom Aussterben bedroht sind".
Im Anschluss an den Rundgang übers Dach präsentierte Landschaftsgärtner Benjamin Küsters einen Bildervortrag zu den diversen Möglichkeiten, auf Dächern Natur zu schaffen.
Bevor man anfängt, das eigene Dach mit Erde zu beschweren, sollte man sich allerdings beim Fachmann informieren, ob es dafür geeignet ist, und welche Möglichkeiten es gibt..
