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Helmut-Kohl-Platz: Wen soll Krefeld noch ehren?

Helmut-Kohl-Platz : Wen soll Krefeld noch ehren?

Die Junge Union möchte den Krefelder "Platz der Wiedervereinigung" in "Dr. Helmut Kohl-Platz" umbenennen lassen. Wie ist das mit Prominenz im Krefelder Stadtplan: Wer ist schon da, wer fehlt, wer ist verzichtbar?

Die Junge Union möchte den Krefelder "Platz der Wiedervereinigung" in "Dr. Helmut Kohl-Platz" umbenennen lassen. Wie ist das mit Prominenz im Krefelder Stadtplan: Wer ist schon da, wer fehlt, wer ist verzichtbar?

Die SPD hat den Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof und die Friedrich-Ebert-Straße, die CDU den Adenauerplatz am Stadthaus. Sogar die Zentrumspartei wurde berücksichtigt (Johannes-Blum-Straße).

Doch was ist mit Helmut Schmidt (SPD)? Oder Wirtschaftswunder-Kanzler Ludwig Erhard (CDU)? Auch Kohls ewiger Rivale Franz-Josef Strauß (CSU) fand bislang keine Fürsprecher für einen Einzug in Krefelds Stadtplan.

Krefelds Straßenatlas atmet durchaus niederrheinisches Lokalkolorit. Klar, wie in den meisten deutschen Städten gibt es die Goethe-, Schiller-, Mozart-, Richard-Wagner- und Bismarckstraße auch hier.

Doch dann finden sich auch wenige Meter von der Königshofer-Brauerei die Robert-Wirichs-Straße, die an den einstigen Rhenania-Brauereichef und Et Bröckske-Besitzer erinnert.

Dass ein Krefelder das Instrument Bandoneon erfunden hat, wissen sicher nur die wenigsten. Der Heinrich-Band-Weg (nahe des Nauenwegs) soll es im Gedächtnis halten.

Dr. Arnold Mock, der den Verein Linker Niederrhein vor und nach dem Krieg führte, wurde im Fischelner Straßenbild verewigt. Nur indirekt mit Krefeld zu tun, hat Kindergarten-Erfinder Friedrich Fröbel. Ihm wurde eine Nebenstraße der Forstwaldstraße gewidmet.

Die Gewerkschaften freuen sich über die Heinrich-Malina-Straße, die an den ÖTV-Mann erinnert.

An einen Vertipper und Verwandtschaft zum "Spiegel"-Gründer lässt die Joannes-Augstein-Straße denken. Beides falsch, Der nicht mit dem Verleger verwandte engagierte Oberpfarrer (gestorben 1939) schrieb sich wirklich so.

Insgesamt sind die Krefelder bei der Benennung von Straßen nach Personen vergleichsweise zurückhaltend.

Betriebe anzulocken, indem man den nächsten Platz nach dem Firmenchef benennt (so geschehen in Meerbusch mit dem Earl-Bakken-Platz) würden hier wohl auf Unverständnis stoßen.

Nun darf man gespannt sein, ob die Krefelder Politik den Einheitskanzler in den Stadtplan aufnimmt. Bei Willy Brandt hat es jedenfalls mehrere Jahre gedauert.

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