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Arbeitsmarkt in Krefeld: Teilzeit und Minijobs auf dem Vormarsch

Arbeitsmarkt in Krefeld : Teilzeit und Minijobs auf dem Vormarsch

Der Job als fest angestellter Arbeitnehmer in Vollzeit ist in Krefeld längst nicht mehr Normalfall. Von den rund 87.200 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten 24.400 in Teilzeit - oder als Leiharbeiter.


Beliebt ist in Krefeld der Minijob: Ihn nutzen 14.300 Menschen 2016 als einzige Erwerbsquelle (1000 mehr als 2003) - etwa neben der Rente oder im Studium.

Insgesamt 38.700 Menschen in Krefeld arbeiten in Teilzeit, Leiharbeit oder haben einen Minijob als alleiniges Einkommen. Damit ist der Anteil der "atypischen Beschäftigung" im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 38 Prozent gestiegen. 2003 lag sie noch bei 28 Prozent. Das kritisiert die Gewerkschaft IG BAU.

Die Bezirkschefin der Gewerkschaft, Doris Jetten, spricht von einem "Alarmsignal an die Politik": Der unbefristete Vollzeit-Job müsse "dringend wieder zum Normalfall werden".

Nach Angaben der Böckler-Stiftung hat in Krefeld besonders die Teilzeit-Beschäftigung stark zugenommen: Arbeiteten 2003 noch etwa 12.700 Erwerbstätige in Teilzeit, waren es 2016 rund 21.400 — ein Anstieg von 69 Prozent.

"Gerade für Frauen ist es nach einer Familienpause enorm schwer, wieder voll in den Beruf einzusteigen", kritisiert Jetten. Die Gewerkschaft fordert ein gesetzlich verbrieftes Rückkehrrecht in die Vollzeit nach Familienpausen.