Wie die Marienschule begabte Jugendliche fördert: Studium bereits vor dem Abitur

Wie die Marienschule begabte Jugendliche fördert : Studium bereits vor dem Abitur

Förderer und Geförderte: Klaus Neuenhofer (hinten r.), Direktor der Marienschule, und seine Fachkollegen sind stolz auf ihre begabten Schüler. Förderprogramme nehmen aktuell in Anspruch: (v.l.) Lynn Henke (Sport), Matthias Lotze (Mathe), Emiliy Glavan (Sprachen); zwei Reihe v.l.: Defne Kaya (Politik), Paula Rappenecker (Physik), Julian Stiller (Medizin, Mathe) und Mattis Körner (Physik); dritte Reihe 2.v.l.: Tom Tauer absolviert bereits vor seinem Abitur ein Fernstudium in Energieverfahrenstechnik. *Foto: Müller*

Krefeld Talent allein reicht nicht. Es muss auch gefördert werden. Diesem Leitgedanken widmet sich die Marienschule intensiv.

Jannis Niewöhner ist ein Star. Der gebürtige Hülser spielt in diversen Kinofilmen die Hauptrolle. Dass der Jungschauspieler so schnell aufsteigen konnte, ist auch seiner ehemaligen Schule, der Marienschule an der Hubertusstraße, zu verdanken. Denn diese stellte den strebsamen Jugendlichen für Dreharbeiten stets frei.

Die Förderung außergewöhnlicher Leistungen genießen derzeit gleich mehrere Jugendliche der Marienschule. Auf ganz verschiedenen Gebieten:

Emiliy lernt neben Englisch und Latein noch Französisch als dritte Sprache hinzu. Das ist im Lehrplan gar nicht vorgesehen und funktioniert nur, weil die Fachlehrer die 16-Jährige wechselseitig von den Unterrichtsstunden einer der Sprachen freistellen. Emiliy schafft das Pensum trotzdem spielend und nimmt sogar noch Wirtschaftsenglisch dazu. "Ich lese gern Bücher in fremden Sprachen", gibt sie bescheiden als Erklärung für ihr Talent.

"Unsere Schule hat ein Gütesiegel für individuelle Förderung erhalten", erläutert Lehrerin Sigrid Kleckers, die an der Marienschule für die Begabtenförderung zuständig ist. "Fallen uns Schüler durch überdurchschnittliche Leistungen auf, machen wir sie darauf aufmerksam, welche Förderangebote es gibt." Die Entscheidung, ob sie die Angebote wahrnehmen, treffen die Schüler selbst.

Mattis hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Der leidenschaftliche Saxophonspieler schrieb im Fach Physik eine Facharbeit über die Tonerzeugung in seinem Instrument. Seine Lehrerin Jessica Möhring erstaunte über die Qualität der Arbeit und ermunterte den 17-Jährigen, sie bei einem Jugendwettbewerb einzureichen. Ergebnis: Mattis gehörte zu den besten Beiträgern und gewann stolze 600 Euro.

Auf sportlichem Gebiet brilliert Lynn. Die 15-jährige Schwimmerin kann ihr anspruchsvolles Training (acht mal die Woche) nur durchführen, weil die Marienschule ihren Stundenplan darauf individuell einstellte.

Ob Fernstudium vor dem Abitur, Teilnahme an Mathe-Olympiaden oder Ferien in einer Sommerakademie - viele weitere Förderprogramme werden von der Schule großzügig unterstützt.

Denn in den Genuss von Förderung sollten nicht nur die lernschwachen Schüler kommen, sondern auch die talentierten. Damit sie ihr Talent voll ausschöpfen können. Zum Nutzen ihrer selbst und der Gesellschaft.