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Trotz steigender Kosten: Stadtwerke Krefeld halten Strompreis 2018 stabil

Trotz steigender Kosten : Stadtwerke Krefeld halten Strompreis 2018 stabil

Gute Nachrichten für die rund 80.000 Strom- und Gas-Kunden der Stadtwerke Krefeld (SWK). Sie haben im Jahr 2018 keine Preiserhöhungen zu erwarten - trotz des 2017 deutlich gestiegenen Strompreises und steigender Gebühren.


Der Krefelder Durchschnittsverbraucher benötigt pro Jahr 1846 Kilowattstunden Strom und zahlt dafür (in der Grundversorgung) 635,71 Euro. 2018 soll der Preis so bleiben. Das kündigte Stadtwerke-Vorstandssprecher Carsten Liedtke gestern an.

Es war eine kleine Überraschung, denn diverse andere Energieunternehmen werden 2018 ihre Preise anheben. Hintergrund sind massiv erhöhte Durchleitungsgebühren der Netzbetreiber und eine Verteuerung des Strompreises an der Leipziger Strombörse seit Anfang des Jahres um mehr als 20 Prozent. Sie machen eine minimale Senkung der EEG-Umlage (um 0,11 Cent pro Kilowattstunde) mehr als wett.

Rein rechnerisch hätte Krefelder Durchschnittsverbrauchern für 2018 eine Preiserhöhung um 4,6 Prozent (entspricht 7,06 Euro pro Jahr) ins Haus flattern müssen. Angesichts dieses eher niedrigen Betrags und günstig eingekauften Stroms verzichtet die SWK für 2018 auf eine Preiserhöhung. "Sollten die Beschaffungskosten für Strom weiter steigen, sind Preisanpassungen in Zukunft aber nicht auszuschließen", so Liedtke.

Besonders stark steigen die Nutzungsentgelte, die die Betreiber der Hochspannungsnetze verlangen, im Westen Deutschlands. Amprion, dem die Netze in fast ganz NRW gehören, sieht sich gezwungen, die entsprechende Gebühr um 45 Prozent zu erhöhen - die staatliche Aufsichtsbehörde hat dies genehmigt.

Pro SWK-Stromkunden macht das für 2018 etwa 5,70 Euro Zusatzkosten. Tendenz steigend.

Hintergrund sind die Kosten für Betrieb und Ausbau des Stromnetzes im Zusammenhang mit der Energiewende. Der Strom der Nordsee-Windparks soll zu den Großabnehmern in den Süden. Doch die "Stromautobahnen" sind weiter lückenhaft, der Bau erweist sich als schwieriger als gedacht - siehe die Konverter-Diskussion in Meerbusch-Osterath.

Und auch Windstrom, der wegen fehlender Leitungskapazitäten gar nicht abgenommen wird, wird den Windparkbetreibern vergütet - ein Millionengeschäft, das die Stromkunden mitbezahlen.

Um sich gegen steigende Strompreise abzusichern, rät die SWK daher zu langfristigen Verträgen.

Die SWK-Gaspreise bleiben übrigens ebenfalls stabil - das sind sie seit 2012. SWK und Lekker Strom versorgen bundesweit 560.000 Haushalte mit Strom/Gas (und Wasser).