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Volle Auftragsbücher: Siempelkamp will die Umsatz-Milliarde

Volle Auftragsbücher : Siempelkamp will die Umsatz-Milliarde

Die Siempelkamp-Gruppe mit Sitz in Krefeld blickt auf ein gutes Jahr zurück. Die Auftragsbücher sind voll. Auch die Gießerei im Inrath steigert ihren Umsatz. Nun will die Firma "Umsatz-Milliardär" werden.

2017 erwirtschaftete der weltweit engagierte und breit aufgestellte Technologiekonzern mit Sitz in Krefeld einen Umsatz von 717 Millionen Euro. Das sind lediglich 15,8 Millionen weniger als im Rekordjahr 2016.

Und die Perspektive ist gut: In den Büchern stehen Aufträge im Wert von 721,4 Mio. - im Vorjahr waren es noch 624,3 Mio. €.

Die Siempelkamp-Gruppe produziert u.a. Anlagen für die großen internationalen Holzwerkstofffirnmen, die damit etwa Möbel herstellen. Auch Spezialpressen für Luftfahrtindustrie laufen gut. Hier sieht die Firma "ein großes Wachstumspotenzial". Auch im Rückbau von Atomkraftwerken ist Siempelkamp führend.

Im Geschäftsbereich Maschinen- und Anlagenbau verzeichnete das Unternehmen 2017 einen Auftragseingang von 601,8 Millionen Euro, über 100 Mio. Euro mehr als in 2016 (500,8 Mio.). "Unsere Auftragsbücher sind gefüllt. Wir sind voll ausgelastet", fasst Dr. Hans W. Fechner die aktuelle Situation im 135. Jahr der Unternehmensgeschichte zusammen.

Die Siempelkamp-Gießerei im Inrath konnte ihren Umsatz von 79,2 Mio. auf 87,3 Millionen steigern. Auch hier stehen die Zeichen weiter aus Auslastung: Die Gusstechnik konnte einen Auftragseingang von 81,1 Mio. verzeichnen, 6,3 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Das Unternehmen würde seinen Standort Krefeld gerne erweitern. Mit der Stadt laufen dazu zurzeit Verhandlungen.

Als Zielmarke hat Dr. Hans Fechner, Sprecher des Siempelkamp-Vorstands, für die kommenden Jahre eine Steigerung des Jahres-Umsatzes auf eine Milliarde Euro ausgegeben. Weitere Zukäufe von Spezialunternehmen sollen dazu beitragen.

Siempelkamp will sich in diesem Zusammenhang weiter verstärkt in den Wachstumsmärkten China und Indien engagieren. Der Ausbau der Standorte in Qingdao (bis zum Ersten Weltkrieg übrigens deutsche Kolonie) und Wuxi laufe nach Plan. Die thailändische Green River Panels habe den Auftrag zur Lieferung und Montage des größten Spanplattenwerks Asiens an Siempelkamp vergeben. Das neue Werk werde bei Trang im Süden Thailands errichtet.

"Unser Ziel ist es, unsere Technologieführerschaft in vielfältigen Bereichen zur Verbesserung der Lebenswelten einzusetzen — ob in der Holzwerkstoffindustrie, in der Luft- und Raumfahrtindustrie, in der Automobilindustrie oder im Rückbau von Kernkraftwerken", so Dr. Fechner.

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Der Firmenchef wird mit Erreichen des 65. Lebensjahres zum Jahresende in den Ruhestand gehen - nach 16 Jahren bei Siempelkamp. Sein Nachfolger soll im Juni vorgestellt werden.