1. Krefeld

Seidenweberhaus: Es ist kompliziert

Seidenweberhaus: Es ist kompliziert

734 Bürger haben bei einer Online-Umfrage der UWG zur Zukunft des Seidenweberhauses mitgemacht und rund 25.000 Antworten gegeben. 58 Prozent (423 Stimmen) stimmten für Abriss, 42 Prozent (310) für Sanierung.

Doch das Meinungsbild ist vielschichtiger.

Auf den ersten Blick ergibt sich eine Mehrheit für den Abriss des charakteristischen Beton-Bauwerks aus den 1970er Jahren. Doch wenn man bei den Krefeldern genauer nachfragt, zeigen sich doch deutliche Sympathiewerte für das Seidenweberhaus.

63 Prozent der Befragten werteten das Angebot der Spielstätte als „Interessant“. 82 Prozent meinten, Krefeld brauche unbedingt eine Spielstätte für 1000 bis 1400 Zuschauer. Und da hat das SWH mit seinen bequemen Sitzen ein Alleinstellungsmerkmal. 38 Prozent betonten den Wert des SWH als Wahrzeichen von Krefeld. Weitgehend einig (93 Prozent) waren sich die Befragten, dass das Seidenweberhaus über eine geniale Anbindung verfügt und genau die richtige Größe (66 Prozent) für Krefeld habe.

Bei der Befragung gab es auch die Möglichkeit, Statements abzugeben. Und da zeigte sich, dass viele Krefelder das SWH wertschätzen, aber die direkte Nachbarschaft zur Alkoholiker- und Junkieszene auf dem Theaterplatz als negativ für das Haus bewerten. „Da muss sich einfach etwas ändern - SWH, Mediothek und Theater sind gemeinsam das Aushämngeschild von Krefeld“, sagt Andreas Drabben (UWG). Er verweist auf Vorschläge von Polizeichef Rainer Furth, einen Drogenkonsumraum für die Szene einzurichten.

Drabben und Ruth Brauers von der UWG-Ratsgruppe machen aus ihrer Position keinen Hehl: Sie wollen eine Sanierung - und eine Modernisierung der Fassade - etwa mit bunter Plastikfolie, Glaselementen und LED-Leuchten. Drabben fordert nun Haushaltsmittel für solche Maßnahmen: „Man kann aus dem Seidenweberhaus etwas machen. Man muss nur damit anfangen.“

Wie es mit dem SWH weitergeht, ist noch nicht entschieden. Zurzeit werden gerade die Bürger-Einsendungen im Rahmen einer Ideenwerkstatt der Stadt ausgewertet.

(StadtSpiegel)