1. Krefeld

21.934 Straftaten (minus 3 Prozent): Polizei: "Krefeld wird sicherer"

21.934 Straftaten (minus 3 Prozent) : Polizei: "Krefeld wird sicherer"

Die Zahl der Gewaltdelikte und der Einbrüche in Krefeld geht deutlich zurück. Die Aufklärungsquote erreicht einen Höchststand. Polizisten stoßen auf mehr Widerstand.

Die von der Polizei registrierte Kriminalität in Krefeld hat mit 21.934 Fällen den niedrigsten Stand seit zehn Jahren erreicht. 2017 zählten die Beamten 687 Straftaten weniger als 2016.

"Die gute Entwicklung der vergangenen Jahre setzt sich fort", sagt Karlheinz Winkler, Leiter Direktion Kriminalität. Bei fast allen Delikten registriert die Polizei rückläufige Zahlen.

Gewaltkriminalität Die Zahl der Fälle insgesamt ging um 64 auf 661 zurück. Hier dominieren Gefährliche und schwere Körperverletzung mit 443 Taten, 29 weniger als im Vorjahr.

176 Mal kam es zu Raub/räuberischer Erpressung (39 Fälle weniger).

Einbrüche Die Polizei meldet einen Rückgang um 28 Prozent. 2016 wurde in Krefeld 760 Mal eingebrochen, 2017 waren es 547 Fälle. Krefeld liegt im Landestrend von gut einem Viertel weniger Einbrüchen. Die Aufklärungsquote stieg leicht von 20,1 auf 21,9 Prozent.

Die Gründe sind vielschichtig, sagt Winkler. Eine Rolle spielten wohl Urteile gegen Südosteuropäische Banden, die für Einbruchsserien der vergangenen Jahre verantwortlich waren.

Schwerpunkt der Wohnungseinbrecher ist die Innenstadt, hier geschehen die meisten Delikte tagsüber. In den Außenbezirken sind die Langfinger hingegen eher in der Dunkelheit aktiv.

Die erwischten Einbrecher waren zu 61 Prozent deutscher, zu 39 Prozent nichtdeutscher Herkunft.

Straßenkriminalität Alle Delikte, die im öffentlichen Raum stattfinden: Vom Straßenraub bis zum Fahrraddiebstahl und dem Klau aus Fahrzeugen. Die Gesamtzahl sank von 5475 auf 4850 Fälle, ein Rückgang um 11,5 Prozent. Es wurden 300 Fahrräder weniger gestohlen und 400 weniger Diebstähle aus Autos verzeichnet. 812 Tatverdächtige wurden ermittelt, davon 72 Prozent Deutsche, 28 Prozent Nichtdeutsche.

13 Geschäfte (Tankstellen, Spielhallen, Kioske) wurden überfallen, sieben weniger als 2016. Die Zahl der Handtaschendiebstähle sank um 10 auf 15.

Einfache Körperverletzungen Also Gewalttaten, bei denen keine Hilfsmittel im Spiel waren und keine schweren Verletzungen zurückblieben: 2008 Fälle, 69 weniger als 2016.

Häusliche Gewalt 588 Mal musste die Polizei nach gewalttätigen Auseinandersetzungen in Familien einschreiten (2016: 659). In 252 Fällen sprach sie ein für zehn Tage geltendes Hausverbot für den Täter aus.

Sexualdelikte Vergewaltigung, bzw. sexuelle Nötigung wurde 29 Mal registriert (2016: 32). Erstmals wurde der neu geschaffene Straftatbestand sexuelle Belästigung erfasst mit 41 Fällen. 36 Mal zeigten sich Exhibitionisten (14 Fälle mehr als 2016).

Drogen Hier heißt es, je mehr die Polizei kontrolliert, desto mehr Delikte werden festgestellt. Die Polizei schrieb 1300 Anzeigen, 530 mehr als im Vorjahr. In 783 Fällen spielte Kannabis eine Rolle. Die Zahl der Leute, die mit Heroin angetroffen werden, ist seit Jahren rückläufig (noch 48 Fälle).

Widerstand Auf einem Höchststand ist die Zahl der Widerstandshandlungen mit 140. Davon spricht man, wenn Verdächtige sich polizeilichen Maßnahmen körperlich widersetzen, sich also irgendwo festklammern oder - gewalttätig werden, was 90 mal der Fall war. Sechs Beamte wurden dabei verletzt. Meist spielen Alkohol und/oder Drogen eine Rolle. 94 Verdächtige waren betrunken.

Betrug 4523 Fälle wurden aktenkundig (242 mehr als 2016), häufig Betrügereien auf Verkaufsplattformen im Internet. Die gute Nachricht: 86,7 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden. Auch Schwarzfahrer (392 Anzeigen mehr als 2016) fallen in diese Kategorie.

Jugendkriminalität Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter den Tatverdächtigen ist langfristig gesunken. 2008 war jeder sechste Tatverdächtige ein Jugendlicher, heute ist es jeder neunte.

1144 unter 18-Jährige tauchen in den Polizeiakten auf, davon 303 unter 14-Jährige. 2008 waren es noch 1623, davon 431 Kinder.

Auffallend ist, dass die Raubüberfälle unter Jugendlichen (das sogenannte Abziehen) deutlich zurückgegangen sind.

Übrigens: Erneut erwies sich die Krefelder Polizei als die schnellste im Land NRW nach einem Notruf: Im Schnitt waren Beamte nach drei Minuten und zwölf Sekunden am Ort. Das ist sogar noch 17 Sekunden Schneller als im Vorjahr.

(jps)