1. Krefeld

Ausbildung in gefragten Zukunftsberufen: Neues Modell für Flüchtlinge und Wirtschaft

Ausbildung in gefragten Zukunftsberufen : Neues Modell für Flüchtlinge und Wirtschaft

Krefeld bietet ein Modellprojekt für Wirtschaft und Flüchtlinge. Der NRW-Sozialminister ist schwer beeindruckt.

"Dies ist ein einzigartiges Modell", zeigt sich Rainer Schmeltzer begeistert. Der NRW-Sozialminister besuchte das Bildungszentrum für Metall und Elektro (MEK) an der Kleinewefersstraße (ehemals Voith).


13 der dort an den Werkbänken feilenden und sägenden Azubis sind Flüchtlinge. Meist aus Syrien. "Man braucht nur in die Gesichter zu schauen, um zu sehen, dass die jungen Leute hochmotiviert sind", freut sich der Minister.


Das hat seinen Grund: "Sie haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag und werden in Zukunftsberufen ausgebildet", erläutert MEK-Geschäftsführer Heinz-Friedrich Kammen. Solche Berufe sind Maschinen- und Anlageführer oder auch Industrie- und Zerspanungsmechaniker.


"Die Ausbildung endet mit dem Facharbeiterbrief", ergänzt Wilhelm Oberste-Beulmann, Geschäftsführer von START NRW. Dies ist ein Zeitarbeitsunternehmen des Landes Nordrhein-Westfalen, des Arbeitgeberverbandes Stahl, der Gewerkschaften und weiterer öffentlicher Partner. Sein Ziel ist es, Arbeitslose über Qualifizierungen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Derzeit sind bei START 2500 Zeitarbeiter und 300 Azubis beschäftigt.


Minister Schmeltzer wendet sich an Faisal Albakri: "Wo kommen Sie her?", fragt er. "Aus Syrien", antwortet der Azubi in gutem Deutsch. Drei Stunden pro Tag lernen er und seine ausländischen Kollegen die Sprache des Gastlandes. Das ist in der Ausbildungsordnung des Modellprojektes festgelegt. "Und welchen Beruf erlernen Sie?", fragt der Minister weiter: "Ich werde Maschinenanlagenführer", antwortet der 39-Jährige in präzisem Deutsch.


Das öffentliche START-Unternehmen war an die Arbeitsagenturen Duisburg und Krefeld herangetreten und hatte gemeinsam mit den Arbeitsmarktexperten 13 Flüchtlinge für das Projekt ausgesucht. Die konkrete Ausbildung leistet dann das MEK in Krefeld. Finanziert wird die Ausbildung der Flüchtlinge durch Förderprogramme der Arbeitsagentur.


"Ich wünsche mir weitere solcher Projekte", lädt Minister Schmeltzer alle interessierten Arbeitgeber ein, sich die Maßnahme in Krefeld anzuschauen. Schmeltzer ist nicht nur für Arbeit und Soziales zuständig, sondern auch für Integration. "Mit der Maßnahme helfen wir dem Fachkräftebedarf der Wirtschaft ab und integrieren die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt", hebt der Politiker hervor. Eine solche Maßnahme sei sinnvoller, als später Arbeitslosigkeit zu finanzieren.