1. Krefeld

Erinnerung an NS-Opfer: Neue Stolpersteine in Krefeld

Erinnerung an NS-Opfer : Neue Stolpersteine in Krefeld

Der Kölner Bildhauer Gunter Demnig hat am Montag auf der Bahnhofstraße und der Niederstraße (Uerdingen) sowie auf der Hohenzollernstraße (Bockum) sogenannte Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die letzten frei gewählten Wohnungen von Verfolgten des NS-Regimes.

Während des Einlassens erinnerten Schüler des Fabritianums an die jüdischen Familien Herz, Coppel und Goldschmidt, die dort gelebt haben, und legten zu ihrem Gedenken weiße Rosen nieder.

Lehrer Klaus Münch erklärt: "In unseren Geschichte-Zusatzkursen in der Abschlussstufe Q2 arbeiten wir regelmäßig mit der NS-Gedenkstätte Villa Merländer zusammen. Einer der Kurse hat einen Rundgang zu bereits installierten Stolpersteinen entwickelt, ein anderer hat sich intensiv mit dem Schicksal der Jüdinnen und Juden auseinandergesetzt, für die heute Stolpersteine verlegt werden."

Kollegin Stephanie Stripp ergänzt: "Die Beschäftigung mit den Stolpersteinen ist zum einen lokalgeschichtlich wichtig, zum anderen für das Entwickeln einer Erinnerungskultur am Fabritianum." Das Uerdinger Gymnasium hatte auch mit verschiedenen Aktionen zur Finanzierung einiger Stolpersteine beigetragen.

Die Stolpersteine in Krefeld sind Teil eines europaweiten Projekts des Künstlers Gunter Demnig. Sie sind Mahnmale, die an das Schicksal der Menschen erinnern sollen, die in Krefeld gewohnt und von den Nationalsozialisten deportiert und zum größten Teil in Konzentrationslagern ermordet wurden.

Stolpersteine haben eine Messingoberfläche, sind 96 x 96 Millimeter, werden vor den Häusern im Gehsteig einzementiert und sind ziemlich robust.

Victoria van Rüth, Anja Maslowski, Viktoria Wieczorek, Julia Dahm, Hannah Lühr, Constantin Cremer, Justus Hünecke, Tim Kanik und Lewin Losemann gaben mit ihren Querflöten-, Klarinetten- und Saxofonensembles der Stolpersteine-Verlegung einen feierlichen Rahmen.