1. Krefeld

Forstwald-Kaserne: Mini-Stadt für Flüchtlinge

Forstwald-Kaserne : Mini-Stadt für Flüchtlinge

Auf dem einstigen Exerzierplatz der Forstwald-Kaserne ist in wenigen Wochen eine Art Mini-Stadt entstanden - aus gut isolierten Leichtbauhallen: NRW könnte hier bis zu 1000 Asylbewerber unterbringen. Am 1. Mai übernimmt der Malteser Hilfsdienst die Regie.

Was hat "Rock am Ring" mit Krefelds Flüchtlingen zu tun? Eine ganze Menge: Die Asylbewerber, die in den nächsten Wochen auf dem Gelände der Forstwald-Kaserne ankommen, profitieren von den Erfahrungen aus den großen Freiluft-Rockfestivals.

Die Toiletten, Duschen und Waschbecken, die in Forstwald zum Einsatz kommen, sind "konzerterprobt" - sie sind für die Bedürfnisse einer großen Zahl von Menschen ausgelegt.

Die neueste Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen Militärgelände zwischen Krefeld und Tönisvorst hat mit den eilig provisorisch hergerichteten Turnhallen des vergangenen Sommers nichts mehr zu tun. Nach einem Gesundheitscheck werden die neuen Bewohner auf geräumige Wohnhallen verteilt: Die Schlafräume für je zwölf Personen (mit je sechs zweistöckigen Betten) sind sechs mal sechs Meter groß. Es gibt getrennte Quartiere für Männer, alleinreisende Frauen und Familien.

Eigene Großhallen stehen als Kantine und für Freizeitaktivitäten und Fernsehempfang zur Verfügung. Dabei soll auch ein "männerfreier" Rückzugsraum für Frauen entstehen - und eine eigene Kita mit abgezäunter Freifläche zum Spielen. Das Ganze macht den Eindruck einer kleinen Stadt.

Es ist allerdings eine Kommune mit sehr hohen Sicherheitsstandards: Alle Bewohner haben eine Identitätskarte- nur diese berechtigt zum Betreten der Anlage. Die Karte wird jedes Mal am Eingangstor und bei der Essensausgabe gescannt. So hat die Leitung immer eine Übersicht, wie viele Flüchtlinge sich tatsächlich in der Einrichtung befinden. Ein Sicherheitsdienst ist durchgehend vor Ort.

Die Mini-Stadt ist als Durchgangseinrichtung konzipiert. Flüchtlinge werden hier im Schnitt drei Wochen bleiben, sagt Frank Lüttges, Geschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes in Krefeld. Dann werden sie auf freie Plätze in den Kommunen verteilt.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Forstwald-Kaserne: Hier sollten Flüchtlinge wohnen

(StadtSpiegel)