Nitrat-Belastung : Krefelds Trinkwasser unkritisch
Krefeld Die EU schlägt Alarm in Sachen Nitrat im Trinkwasser. Deutschlandweite Proben zeigten reihenweise zu hohe Werte - für Krefeld gibt der Wasserversorger NGN Entwarnung.
Bis zu 300 Milligramm Nitrat pro Liter Trinkwasser hatten Proben aus bundesweit 700 Messstellen ergeben. Der deutsche Grenzwert liegt jedoch bei 50 Milligramm pro Liter.
Nitrat hemmt den Sauerstofftransport im Blut. Es kann im Darm zu einem krebserregenden Stoff umgewandelt werden. Nitrat kommt durch Dünger auf Feldern ins Grundwasser.
Für Krefelds östliche Hälfte, die ihr Wasser vom Wasserwerk In der Elt bezieht, liege der Wert bei 27 Mikrogramm Nitrat pro Liter - für Krefelds Westen (Wasserwerk Gladbacher Straße) sogar nur bei fünf Mikrogramm, so die NGN. "Diese Werte sind unkritisch", betont NGN-Geschäftsführer Michael Rögele.
Zwar gebe es vereinzelt Krefelder Brunnen, an denen Werte bis 75 Mikrogramm erreicht werden - aber das kann durch Mischung mit deutlich geringer belastetem Wasser ausgeglichen werden.
Dass der Nitratgehalt im Krefelder Wasser vergleichsweise niedrig ist, liegt auch an der Kooperation zwischen Versorger und fast allen örtlichen Landwirten. Die SWK (Muttergesellschaft der NGN) zahlen jährlich rund 250.000 Euro an Landwirte für Wasserschutz.
Die Maßnahmen reichen vom Verzicht auf intensive Düngung bis zum Anbau von Pflanzen, die verstärkt Nitrat aus dem Boden ziehen wie Ölrettich und Wintergetreide.
Krefelds Trinkwasser wird über 80 Brunnen ausschließlich aus Grundwasser gewonnen, nicht aus Uferfiltrat des Rheins. Es muss daher auch nicht künstlich gechlort werden.
Insgesamt nutzen Krefelder und die hier ansässigen Firmen jährlich 12,2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser.
Für Fragen zum Trinkwasser hat die NGN ein Infotelefon geschaltet unter 02151 - 98 27 06.
