1. Krefeld

Krefelder essen 9,5 Kilo Schokolade pro Jahr

Lust auß Süßes : Krefelder essen 9,5 Kilo Schokolade pro Jahr

89 Sattelschlepper voll mit Schokolade: So groß ist der Hunger auf Süßes in Krefeld pro Jahr: 2150 Tonnen Schokolade aßen die Seidenstädter zuletzt rein statistisch — gut 9,5 Kilo pro Kopf.

Klingt viel, ist aber knapp zwei Tafeln weniger als der Bundesdurchschnitt von 9,7 Kilo.

Beim Käse waren es 5520 Tonnen — 24,5 Kilo pro Einwohner. Und beim Bier wurden 234.000 Hektoliter im Jahr getrunken (104 Liter pro Kopf, das entspricht dem Bundesdurchschnitt). Das meldet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die damit auf die Bedeutung der Verarbeitung von Lebensmitteln hinweisen will.

Rund 3420 Arbeitsplätze hängen in Krefeld daran "Die Branche ist aber nicht nur regional ein Schwergewicht. Nimmt man den Umsatz, ist sie der drittgrößte Industriezweig in Deutschland — ein Großteil der Produktion geht in den Export — und schafft es damit auf die internationalen Teller", sagt Manja Wiesner von der NGG Krefeld-Neuss. So seien Hersteller aus der Region auch regelmäßig auf der Grünen Woche in Berlin präsent.

Mit Sorge sieht die NGG den Trend zur "Verramschung": "Gerade bei Getränken, Fleisch und Süßwaren erleben wir regelrechte Rabatt-Schlachten in den Supermärkten. Damit werden Lebensmittel oft weit unter Wert verkauft", kritisiert Wiesner. Weniger als 70 Cent für eine Tafel Marken-Schokolade sei in einer fairen und umweltgerechten Produktion nicht machbar.

Solche Preise erhöhten den Druck auf die Beschäftigten und ihre Arbeitsbedingungen.

An die Verbraucher appelliert die NGG daher, nicht nur auf den günstigsten Preis zu achten. "Gute Lebensmittel sollten den Menschen beim Einkauf etwas wert sein. Gleichzeitig können sie damit die heimische Wirtschaft stärken — und beim Essen neben dem Genuss auch noch ein gutes Gewissen haben."