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Herbert Hahn: Krefelder (96) erhielt Eisernen Meisterbrief

Herbert Hahn : Krefelder (96) erhielt Eisernen Meisterbrief

Konrad Adenauer war noch nicht Bundeskanzler, da legte Herbert Hahn 1947 in Krefeld seine Meisterprüfung als Maler ab. Nun hat die Handwerkskammer den 96-Jährigen mit dem Eisernen Meisterbrief geehrt.


Die Urkunde überreichten Obermeister Ingo Pawlowski und Marc Peters, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Auch Kreishandwerksmeister Rolf Meurer gratulierte dem Geehrten, ebenso wie für die Stadt Krefeld Ratsfrau Anke Drießen-Seeger.

"Herbert Hahn ist für alle ein Vorbild. Er hat sich mit jahrelangem Einsatz für das Krefelder Handwerk verdient gemacht und kann auf ein arbeitsreiches, erfülltes Leben zurückblicken", sagte sie.

Hahn, Jahrgang 1921, stammt aus der Mark Brandenburg. Bereits sein Vater hatte dort einen Malerbetrieb geführt.

Nach der Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg kam er 1945 nach Krefeld und legte 1947 seine Meisterprüfung ab. Dann übernahm er den im Jahr 1900 gegründeten Malerbetrieb Böckling im Zentrum von Krefeld, zunächst gemeinsam mit der Witwe des verstorbenen Firmeninhabers.

Von 1952 bis zum Jahr 2005 lief der Betrieb unter seinem eigenen Namen. Im Laufe der Jahre bildete Hahn rund 80 Lehrlinge aus und beschäftigte zeitweise 30 Mitarbeiter. Ab 2005 führte sein Sohn Helmut den Betrieb an der Bogenstraße weiter.

Herbert Hahn engagierte sich in zahlreichen Ehrenämtern. Er war von 1974 bis 1989 Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Krefeld.

Auch als ehrenamtlicher Arbeitsrichter war Hahn in Krefeld und Düsseldorf tätig. Die vielfältigen Verdienste des langjährigen Reserveoffiziers der Bundeswehr wurden unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse, dem Goldenen Ehrenzeichen der Handwerkskammer und der selten zuerkannte Lukas-Medaille des Hauptverbandes des Deutschen Maler- und Lackiererhandwerks gewürdigt.

Herbert Hahn erinnerte an den Anfang seiner Krefelder Zeit: "Nach Kriegsende, am 13. September 1945, bin ich im Krefelder Hauptbahnhof aus dem Zug gestiegen. Ich wurde von einer Krefelder Familie aufgenommen, der ich viel verdanke. Und später dann konnte ich meinen Meister machen."