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Lizenz-Schock: KFC muss noch bis Montag zittern

Lizenz-Schock : KFC muss noch bis Montag zittern

Die Nachricht, dass der DFB die Zulassung des KFC Uerdingen zur 3. Liga prüfe, traf die Fans, Spieler und Vereinsverantwortlichen wie ein Schlag ins Gesicht. Am Montag wollen die Funktionäre in Frankfurt entscheiden.

Konkret geht es um einen Liquiditätsnachweis. Der KFC ist allerdings zuversichtlich, dass er die Lizenz bekommen wird.


Manchmal können Minuten oder gar Sekunden im Fußball nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben entscheiden. Da finden Transfers nicht statt, weil ein Fax zu spät ankommt, oder aber Unterlagen zur Lizenzierung gehen nicht pünktlich in der Zentrale des Deutschen Fußballbundes (DFB) in Frankfurt ein - wie jetzt möglicherweise beim KFC Uerdingen.

Es war eine Achterbahn der Gefühle, die die Fans des Regionalliga-Meisters und Sportlichen Aufsteigers in dieser Woche aushalten mussten. Prompt war die Euphorie ob der tollen Saison, dem stimmungsvollen Heimspiel vor 18000 Zuschauern in der Relegation und den mitreißenden Feierlichkeiten nach dem Aufstieg verflogen, als am Mittwochabend ein Schreiben des DFB bei den Blau-Roten einging.

"Die geforderte Liquiditätsreserve des KFC Uerdingen ging nach derzeitigem Stand möglicherweise erst nach Ablauf der Ausschlussfrist ein", hieß es in einer Mitteilung. Die Frist war am vergangenen Dienstag um 15.30 Uhr abgelaufen. Laut DFB hätte die Nichteinhaltung nach den Statuten zur Folge, "dass die Bedingung nicht erfüllt ist und daher keine Zulassung erteilt werden könnte".

Aus der Traum für die 3. Liga?

Der Verband hatte nach Ende der Frist für die Zulassungsunterlagen am 15. März Bedingungen für die Lizenzerteilung zur 3. Liga gestellt. Der Aufsteiger wurde verpflichtet, seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Nur lief diese Frist bereits über eine Stunde ab bevor der DFB offiziell am Grünen Tisch den Aufstieg der Uerdinger mit seiner Spielwertung (2:0 Auswärtssieg nach Mannheimer Krawallen) besiegelte.

Entsprechend geschockt waren die Fans und Spieler (Torhüter René Vollath schrieb einen sehr emotionalen offenen Brief: "Unsere Gefühlswelt ist von Angst und Ungewissheit geprägt"), der Klub reagierte mit Unverständnis:

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"Im Lizenzverfahren haben wir alle Punkte in vollem Umfang erfüllt, zu 100 Prozent transparent und korrekt gearbeitet und finanzielle Garantien in einer Höhe abgegeben, die in dieser Liga in Deutschland einmalig sind." Das Geld sei sogar zweimal überwiesen worden, man selbst habe keinen Fehler begangen.

Zugleich betonte der Erste Vorsitzende Mikhail Ponomarev allerdings auch - das sorgte ebenfalls für Schockwellen innerhalb des Anhangs - dass er sein Engagement beim KFC beende, sollte die Lizenz für die 3. Liga nicht erteilt werden.

Auch in einem zweiten Statement von Freitag war man sich bei den Blau-Roten sicher, nichts falsch gemacht zu haben: "Wir haben alles noch einmal kontrolliert und auf Richtigkeit überprüft und sind uns sicher, alle Unterlagen vollumfänglich eingereicht und allen Anforderungen rechtzeitig nachgekommen zu sein. Wir sind weiterhin optimistisch und zuversichtlich, dass wir am Montag die Lizenz für die 3. Liga erteilt bekommen."

Ob Letzteres nun passiert, entscheidet Montag (4. Juni) der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB.

Wieder einmal heißt es abwarten und Daumen drücken....