Neusser Straße : Hotel-Plan fürs Stadtbad geplatzt
Krefeld Eine Immobiliengesellschaft aus Erftstadt, die das Stadtbad Neusser Straße zum Hotel umbauen wollte, ist abgesprungen. Nun kann die Stadt selber planen. Sie hat gute Aussichten auf NRW-Fördermittel.
Es gibt mal wieder Hoffnung für das Stadtbad Neusser Straße. Planungsdezernent Martin Linne berichtete im Planungsausschuss von Gesprächen mit dem Land NRW. Danach habe die Stadt gute Chancen, im kommenden Jahr Fördermittel für die Untersuchung der Bausubstanz zu erhalten. Wenn die Stadt dann weiß, in welchem Zustand sich das Gebäude wirklich befindet, kann sie weiter planen.
Denkbar ist, dass dann Mittel aus dem Landesprogramm "Stadtumbau West" in das denkmalgeschützte Gebäude fließen.
Seit Mitte 2014 hat eine Immobiliengesellschaft aus Erftstadt die Option, das Gebäude für 500.000 Euro zu kaufen. Die Erfstadter planten den Umbau zum Hotel. Der Schwimmsaal sollte zum Speiseraum werden, unter dem Bad war eine zweistöckige Tiefgarage geplant.
Um sich die Kauf-Option offen zu halten, zahlte die Gesellschaft 2000 Euro pro Monat an die Stadt. Nach eigenen Angaben hatten die Investoren bereits 100.000 Euro in die Planung gesteckt.
An Silvester läuft ihr Vertrag mit der Stadt nun aus - und wird nicht verlängert. Damit ist die Stadt wieder am Zug. Als erstes soll nun das schadhafte Dach repariert werden.
Hintergrund: Für Generationen von Krefeldern war das 1890 eröffnete Stadtbad ein beliebter Treffpunkt mitten in der Innenstadt. Seit Anfang der 2000er Jahre rottet das verrammelte Badehaus vor sich hin. Ein gut sichtbarer Schandfleck mitten auf der Neusser Straße.
Ideen gab es viele: vom Seniorenheim über ein türkischen Dampfbad bis hin zum Cityhotel mit 90 Betten. Bislang scheiterten alle Pläne. Nun besteht zumindest die Chance, anhand neuer Daten über den Gebäudezustand von vorne zu beginnen.
