Wie Zootiere der Hitze trotzen : Dusche für Affen

Wie kommen die Tiere im Krefelder Zoo mit der Hitzewelle zurecht? Erstaunlich gut. Sie haben "kluge" Abwehrstrategien, überdies hilft der Mensch.

Den Menschenaffen glaubt man die Wohltat anzusehen. Genüsslich strecken sie sich in den kühlen Wasserstrahl, wenn in ihrem Gehege die Dusche angeht. Wieder mal kommt uns Menschen unwillkürlich unsere evolutive Verwandtschaft in den Sinn. Wir verhalten uns schließlich nicht anders in dieser Hitzewelle.


Nur dass die Tiere im Krefelder Zoo uns in mancherlei Hinsicht überlegen sind, was den rechten Umgang mit der Hitzewelle betrifft. "Die Tiere halten Ruhe", beobachtet Petra Schwinn, Sprecherin des Zoos. Die Schneeleoparden schlafen viel, ruhen in kühlen Ecken. Das Beste, was sie machen können. Stammen sie doch aus dem Himalaja, leben dort in 5000 Metern Höhe und sind demzufolge auf Kälte und raues Klima programmiert. Dennoch kommen sie augenscheinlich mit unseren hohen Sommertemperaturen klar: "Sie fressen normal", freut sich Petra Schwinn über ihre gute Gesundheit. Vielleicht eine Folge ihres "vernünftigen" Hitzeverhaltens.


Auch die Moschusochsen, deren Heimat Alaska und Grönland ist, überstehen die Hitze im coolen Stand-by-Modus. Sie haben derzeit sogar zwei Jungtiere zu betreuen. Da hat man Wichtigeres zu tun, als sich über das Wetter zu beschweren.


Ansonsten laufen im Zoogelände auch immer wieder die Rasensprenger. Das bewirkt eine gewisse "Verdunstungskühle".


Solche Hilfsmaßnahmen haben die Kamele nicht
nötig. Eigentlich müssten sie sich bei den hohen Temperaturen erst recht wohl fühlen, sollte man meinen. Ist die Wüste doch ihr ursprüngliches Zuhause. Doch die Hökertiere bewahren stets ihre majestätische Souveränität, ganz gleich, wie sich die Temperaturen gestalten. Übermäßig "freudig aktiv" wirken sie auch im Hochsommer nicht.


Die Nashörner hingegen wälzen sich während der Mittagshitze gerne im Schlamm. Sie sind in der Savanne zuhause und haben die "klugen" Verhaltensweisen, die die Natur ihnen eingeimpft hat, auch unter nördlichem Himmel nicht verlernt. Zudem lassen sie sich nicht so leicht beeindrucken: "Ob das Thermometer 25 oder 35 Grad anzeigt, ist in ihrem Verhalten nicht erkennbar", erklärt Petra Schwinn.


Es ist eher der Mensch, dem das Wetter seltsame Überraschungen bereitet: Im tropischen Dschungelhaus werden ab 35 Grad die Fenster geöffnet, um einer Überhitzung vorzubeugen. Doch was nützt das, wenn es draußen 37 Grad sind?

Hier geht es zur Bilderstrecke: Hier ist das Erdmännchenbaby