1. Krefeld

NS-Dokustelle Villa Merländer und Berufskolleg kooperieren: Gemeinsam gegen das Vergessen

NS-Dokustelle Villa Merländer und Berufskolleg kooperieren : Gemeinsam gegen das Vergessen

Das Berufskolleg Vera Beckers und die NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Damit wird eine seit Jahre geübte Praxis nun vertraglich festgeschrieben. Seit 1993 gehört der Besuch einer Holocaust-Gedenkstätte zum festen Bildungsprogramm der Vera-Beckers-Fachoberschüler des Bereichs "Gesundheit und Soziales".

Zur Vorbereitung der Studienfahrten kommen die Schüler zuvor in die Villa Merländer - und besuchen die Jüdische Gemeinde in Krefeld.
Seit dem Schuljahr 2016/17 können auch andere Bildungsgänge des Berufskollegs solche Studienfahrten absolvieren - inklusive des Besuchs in der Villa Merländer.

Für Sandra Franz, die neue Leiterin der NS-Dokumentationsstelle, war die Unterzeichnung des Vertrags übrigens einer ihrer ersten Pressetermine.
Hintergrund ist der Aufbau der Ausstellung und die Geschichte der Villa Merländer. Der Nationalsozialismus wird an der Friedrich-Ebert-Straße eben nicht nur anhand von abstrakten Jahreszahlen und Fotos von Opfer und Tätern abgehandelt.

"Unsere Schüler setzen sich in der Villa Merländer hautnah im lokalen Umfeld mit der NS-Zeit und der Verfolgung von Krefelder Bürgern auseinander. Die Geschichte des Hauses und des ursprünglichen Besitzers, des jüdischen Krefelders Richard Merländer, wird durch den authentischen Wohnort vermittelt", sagt Silke Gürsch, Leiterin des Projekts "Gegen das Vergessen" am Vera Beckers.

Sandra Franz freute sich im Gegenzug sehr über die enge Anbindung an das Berufskolleg. Die Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Bildungsarbeit sei ein Schwerpunkt der Villa Merländer.

Die neue Leiterin der NS-Dokumentationsstätte und Silke Gürsch sind sich einig: "Nur durch die Arbeit mit den nachfolgenden Generationen ist es möglich, rechtsradikalen, antisemitischen und gegen Minderheiten gerichteten Strömungen gesellschaftlich dauerhaft entgegenzutreten".