1. Krefeld

Fotoschau Mies

Kunstfotos an Litfasssäulen : Die Stadt als Showroom

Eine Fotoausstellung an den Litfasssäulen der Stadt wird in der kommenden Woche Aufsehen erregen.

Kaum jemand kennt das Kaiser-Wilhelm-Museum sowie die Häuser Esters und Lange so genau wie Volker Döhne. Denn seit dem Ende seines Kunstfotografie-Studiums arbeitet der Krefelder, der in wenigen Wochen in den Ruhestand tritt, an den Krefelder Kunstmuseen. Zu unzähligen Ausstellungen hat er die Kataloge gestaltet.


Daneben war Döhne stets selber künstlerisch tätig. Hielt im Bild "die Zeit an" oder gewann vertrauten Anblicken ungewöhnliche Perspektiven ab.


Von Dienstag nächster Woche an werden seine Fotos auf den Litfasssäulen und Werbeflächen der ganzen Stadt zu sehen sein. Motive: die Kunstmuseen Haus Lange und Haus Esters an der Wilhelmshofallee. Diese nämlich werden gerade saniert und sind deshalb geschlossen. Volker Döhne hat sich mit der Kamera aufgemacht, die Gebäude von Star-Architekt Ludwig Mies van der Rohe "ins rechte Licht zu rücken".


"Sein Blick ist ein sachlicher", kommentiert Museumsdirektorin Katia Baudin begeistert die entstandenen Fotos. Sie ließen die Handschrift von Döhnes großem Lehrmeister erkennen: Bernd Becher, dem Begründer der Düsseldorfer Fotoschule. Auf jeden Fall ist Döhnes Blick ein genauer und präziser. Einzelheiten rücken ins Bewusstsein, die der "normale" Besucher leicht übersieht.


Bereits am Samstag, 9. Juni, werden im Rahmen des Stadtfestes "Kultur findet Stadt" die Bilder in leerstehenden Ladenlokalen (Friedrichstraße 12; Königstraße 89; Marktstraße 36) gezeigt. Um 15 Uhr kommt es in der Mennonitenkirche an der Königstraße 132 zu einem "Fotogespräch" zwischen Döhne und Katia Baudin. Am 8. Juli und 22. Juli (jeweils Sonntag) leitet Döhne in Haus Lange einen Workshop zum Thema: sachliche Architekturfotografie (Anmeldung erforderlich, 65 Euro).


Die Fotoaktion Döhnes bildet den Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe der Kunstmuseen. Sie heißt "Sammlungssatellit" und soll künftig zweimal im Jahr stattfinden. Thema soll jeweils ein künstlerischer Blick auf die eigene Kunstsammlung des Museums sein. Diese bietet dafür reichlich Material. Besteht sie doch aus Gemälden, Skulpturen und Videos sowie aus "angewandter Kunst", also Design.


Förderer der Reihe ist die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda Bank West.