1. Krefeld

OB-Interview zu Großprojekten und Plänen: "Es gibt viel Goodwill in Krefeld"

OB-Interview zu Großprojekten und Plänen : "Es gibt viel Goodwill in Krefeld"

Auf Krefeld kommen neue Großprojekte zu. Die Politik steht vor schwerwiegenden Entscheidungen. Oberbürgermeister Frank Meyer sieht die Seidenstadt auf einem guten Weg. Im 8. Stock des Stadthauses gab er der Presse jetzt ein Sommerinterview.


Die Wellen beim Thema Seidenweberhaus schlagen in diesen Wochen hoch. Die Politik muss entscheiden: Sanierung der maroden Spielstätte, Neubau an Ort und Stelle oder hinter dem Hauptbahnhof - oder gar eine ganz neue Eventhalle in einem bestehenden Gebäude, etwa im alten Kesselhaus an der Girmesgath. Letzteres schlägt Investor Reiner Leendertz vor. Die Entscheidung wird die Krefelder City sicher für die nächsten 50 Jahre prägen. Und es geht um Millionen.

Grundlage der Entscheidung soll eine Vorlage sein, die die Stadtverwaltung gerade erstellt. Im November soll sie der Politik vorliegen. OB Frank Meyer will sich nicht vorher festlegen: "So lange nicht alle Zahlen vorliegen, kann ich keine Aussage treffen". Meyer hofft, dass die Politik dann zügig zu einer Einigung kommt: "Je länger es dauert, desto teurer wird's".

Bei der geplanten Sanierung und Umbau des denkmalgeschützten Stadthauses am Adenauer-Platz steht zumindest schon der Fahrplan: Ende 2017 soll ein Investor gesucht werden, der das Großprojekt übernimmt. 2019 sollen die Arbeiten starten, 2021 dann 700 städtische Mitarbeiter einziehen. Die Stadt mietet das Haus vom Investor. Auf 30 Jahre verteilt kostet das Krefeld etwa 124 Millionen Euro (würde die Stadt selbst sanieren, würde es teurer). Aktuell laufen die Detailplanungen für die Ausschreibung des Projekt.

Enttäuscht zeigt sich Meyer, dass es bislang nicht gelungen ist, einen Investor für das marode Stadtbad an der Neusser Straße zu finden - und das trotz der niedrigen Zinsen für Bauherren. Stadt und Land stecken jetzt eine Million in die Sanierung von Vorderhaus und Saaltrakt - natürlich nur ein Anfang.

Neuigkeiten gibt es bei der Förderung benachteiligter Kinder. Der OB plant die Einsetzung eines Koordinators - nach dem Vorbild von Flüchtlingskoordinator Dr. Hansgeorg Rehbein.

Dieser soll die vielen Initiativen zur Kinderförderung zusammenführen und eng vernetzen (etwa Lesepaten und Spender). Meyer: "Es gibt viel Goodwill in Krefeld", das habe auch das Engagement für Flüchtlinge gezeigt.