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Krefeld: Ein Jahr als OB: Frank Meyer zieht Bilanz

Krefeld : Ein Jahr als OB: Frank Meyer zieht Bilanz

Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) ist genau ein Jahr im Amt. Zeit für eine Bilanz. "Krefeld steht heute besser da als vor zwölf Monaten", sagt er. Ob bei Haushalt, Wirtschaft, Integration, Bildung oder Lebensqualität - Meyer sieht die Stadt auf einem guten Weg.

Meyer unterstreicht, dass die erzielten Fortschritte nur dank der gemeinsamen Arbeit von OB, Rat, Verwaltung und der Zivilgesellschaft möglich waren. Im einzelnen:

Haushalt Der Krefelder Haushalt 2016 ist von der Bezirksregierung genehmigt worden, der 2017er in den Rat eingebracht. Das Defizit soll bis nun kontinuierlich schrumpfen. Für 2020 ist dann der Haushaltsausgleich angepeilt.

Integration Die Zahl der Flüchtlinge, die nicht mehr in Sammelunterkünften, sondern in Wohnungen untergebracht werden konnten, hat sich von 875 auf 1768 verdoppelt.

Dadurch können die letzten drei mit Asylbewerben belegten Turnhallen (Glockenspitzhalle und die Hallen an Lübecker Weg und Lindenstraße) bis Jahresende frei werden. Dann sollen Handwerker die Hallen wieder für den Sportbetrieb fit machen. Meyer betont, dass jedem Flüchtling ein Sprachkurs angeboten werde. Das sei nur durch das norme ehrenamtliche Engagement der Krefelder möglich.

Bildung Bis 2020 plant Krefeld, fast 90 Millionen Euro in Neubau, Umbau und Sanierung seiner Schulen zu stecken. Meyer: "Wir rücken dem Sanierungsstau zu Leibe". Zwei neue Gesamtschulen (Uerdingen, Oppum) sind gegründet. Beim U3-Ausbau "hinken wir hinterher", so der OB. In die Kita-Plätzefür die ganz Kleinen sollen bis 2020 daher 40 Mio Euro fließen. Meyer: "Beim U3-Ausbau stehen alle Ampeln auf Grün".

Wirtschaft Bei Grundstücksverkäufen an Firmen sei mit 70.000 Quadratmeter ein Rekord zu verzeichnen. Die Flächen kämen der Ansiedlung neuer Unternehmen und der Erweiterung bestehender Firmen zu gute - Meyer: "gut für die Arbeitsplätze".

Straßen/Radwege Bis 2020 sollen 70,6 Mio Euro in Sanierung und Neubau von Straßen fließen. Als Großprojekt startet der Bau der Krefelder Promenade.

Verwaltung Der OB plant mit der Gründung eines "Kommunalbetriebs Krefeld" den größten Umbau in der Geschichte der Stadtverwaltung. Meyer: "Das kann aber nur funktionieren, wenn es zu einer Motivationsverbesserung der Mitarbeiter führt". Gegen die Mitarbeiter gehe es nicht. Ziel sei eine effizientere Arbeit und mehr Bürgerfreundlichkeit der Verwaltung.

Neu gegründet werden soll auch der Fachbereich "Migration und Integration" aus den Bereichen der Verwaltung, die mit ausländischen Mitbürgern zu tun haben. Rund 70.000 Krefelder haben ausländische Wurzeln. Ein Zeichen des Neustarts soll die Sanierung des maroden Stadthauses werden.

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Plätze und Bäume In der Innenstadt sollen die Bürger attraktive Plätze finden, "wo sie sich mit der Stadt identifizieren können", so Meyer. Gelungene Beispiele seien die Sanierung von Stadtgarten und Blumenplatz. Nächstes Thema ist die Zukunft von Seidenweberhaus und Theaterplatz. Die Bürger- und Expertenbeteiligung läuft. Positiv zum Thema Stadtklima merkt Meyer an, dass 2016 in Krefeld 553 neue Bäume gepflanzt werden konnten.

Ehrenamt Die Stärkung des Bürger-Engagements ist Meyer wichtig. Ein Zeichen soll die jetzt beschlossene Einführung der Ehrenamtskarte als kleine Anerkennung für aktive Bürger sein.

Nachbarschaft Meyer betont die Bedeutung guter Beziehungen zu den Nachbarn wie Düsseldorf, Duisburg und dem Kreis Viersen. Besonders eng sind die Kontakte mit Venlo - mit den Niederländern gibt es einen gemeinsamen Ratsausschuss.

Dass Krefelder ihre Stadt gerne besonders kritisch sehen, ist eine Eigenart, die der OB nur zu gut kennt. Um so froher ist er über die "sensationelle Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums" und das Fest zur Einweihung des Uerdinger Steigers - auch als Zeichen des wachsenden Stolzes der Krefelder auf ihre Stadt.

"Wir sind hier die ersten Schritte auf einem weiten Weg gegangen", sagt Meyer im Rückblick auf sein erstes Jahr im Amt.