1. Krefeld

Drei Schüler möglicherweise an Tuberkulose erkrankt

Drei Schüler möglicherweise an Tuberkulose erkrankt

Ein Krefelder Schüler, der seit Dezember 2016 krank war und seine Schule nicht mehr besuchen konnte, hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit mit Tuberkulose (TBC) infiziert. Bei zwei weiteren Kindern gibt es einen Verdacht auf die Erkrankung.

Wegen dieser Diagnose werden seine Klassenkameraden vorsichtshalber vom städtischen Fachbereich Gesundheit betreut und müssen sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Die Eltern sind entsprechend informiert worden. Im privaten außerschulischen Umfeld des Schülers gibt es nun einen weiteren Jugendlichen, der ebenfalls an TBC erkrankt ist. Dieser besucht eine andere Schule und auch hier werden sicherheitshalber die Klassenkameraden untersucht, um eine gegebenenfalls mögliche Ansteckung frühzeitig zu erkennen.

Bei zwei weiteren Kindern aus dem privaten außerschulischen Umfeld des im Dezember erkrankten Schülers, die in einem engen Kontakt zu ihm standen, gibt es nach aktuellen Ergebnissen ebenfalls einen ersten Verdacht auf eine mögliche Ansteckung, der aber noch durch weitere Untersuchungen abgeklärt werden muss. Bei einem der beiden betroffenen Kinder kann, selbst wenn es an TBC erkrankt sein sollte, aufgrund des Lebensalters ausgeschlossen werden, dass es noch weitere Personen angesteckt hat. Bei dem anderen werden, falls es an offener TBC erkrankt sein sollte, auch dessen Kontaktpersonen untersucht werden.

Der städtische Fachbereich Gesundheit hat inzwischen alle Kontaktpersonen des zuerst erkrankten Kindes, bei dem der Tuberkuloseverdacht am 24. Februar erstmals von der behandelnden Klinik gemeldet worden war, in ein Vorsorgeprogramm aufgenommen und so die weiteren Verdachtsfälle ermittelt. Die Mitarbeiter des Fachbereichs werden diesen Personenkreis sowie den durch die hinzugekommenen Fälle erweiterten Kontaktpersonenkreis weiterhin beobachten

und gegebenenfalls in ärztliche Behandlung verweisen. Tuberkulose ist, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt wird, gut behandelbar. Nach zwei bis drei Wochen Medikamentenbehandlung ist die Krankheit in der Regel nicht mehr ansteckend.

Bei der Tuberkulose ist eine Übertragung an besondere Bedingungen gebunden. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch, in der Regel als Tröpfcheninfektion, wobei in erster Linie die Lunge infiziert wird. Wenn Erkrankte die Tuberkulosebakterien abhusten, spricht man von "offener" Tbc. Der an einer offenen Tuberkulose Erkrankte gibt beim Sprechen, Husten und Niesen mit seinem Atem feinste Tröpfchen ab, die Tbc-Bakterien enthalten und beim Einatmen die Atemwege anderer Menschen infizieren können. Dazu bedarf es jedoch in der Regel eines engen und über längere Zeit andauernden Kontaktes (zum Beispiel gemeinsamer Aufenthalt in einem geschlossenen Raum über mindestens acht Stunden). Nach einer Ansteckung erkranken 90 bis 95 Prozent der Menschen nicht, weil ihre körpereigene Abwehr die Tuberkuloseerreger eliminiert. Zur manifesten TBC kommt es hingegen (nur) bei fünf bis zehn Prozent dieser Personen.