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IHK und Stadt warnen: Das unterschätzte Starkregen-Risiko

IHK und Stadt warnen : Das unterschätzte Starkregen-Risiko

Starkregen-Ereignisse werden häufiger: Wann die nächste Regenflut mit überlaufenden Kellern, Stromausfällen und blockierten Straßen Krefeld trifft, ist nur eine Frage der Zeit. IHK und Stadt warnen jetzt Firmen davor, das Risiko zu unterschätzten

Wenn Sturmtiefs und tiefdunkle, kilometerhohe Gewitterzellen Kurs auf Krefeld nehmen, hält sich die Feuerwehr in Bereitschaft. In der Leitstelle der neuen Wache zeigt Krefelds größtes Regenradar die Bewegung der Unwetterwolken. Das Team am Notruf wird dann aufgestockt, in den Wachen wird alles für Einsätze vorbereitet.

Bricht ein solches Jahrhundertunwetter dann über die Seidenstadt herein, muss die Leitstelle in erster Linie die Übersicht behalten - wo ist die Gefahr am größten - wo müssen die Wehrleute als erstes hingeschickt werden?

Versicherungen schätzen die Schäden durch Überflutungen in Deutschland allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf sieben Milliarden Euro.
Ein Teil dieser Schäden ließe sich durch geringen Aufwand vermeiden oder zumindest abmildern.

Doch bei Umfragen am Niederrhein sehen 93 Prozent der Befragten keinerlei Handlungsbedarf: Die Gefahr wird dank eingier "ruhiger" Jahre massiv unterschätzt.

Stadt Krefeld und IHK wollen jetzt speziell Krefelder Firmen in drei kostenlosen Seminaren Tipps geben, wie sie sich auf Überschwemmungen durch Starkregen oder ein Jahrhunderthochwasser des Rheins vorbereiten können. Es geht nicht um Panikmache, sondern um vernünftige Vorschläge:

"Man sollte zum Beispiel seine gesamte EDV nicht unbedingt im Keller haben - besser ist da der erste Stock", rät Deichgräfin Petra Weber vom Fachbereich Tiefbau. Denkbar sind auch Rücklaufklappen in Leitungen, die sich bei Wasserdruck aus der "falschen Richtung" automatisch schließen - oder Aufkantungen, die verhindern, dass eine plötzlich auftretende Welle direkt in ein niedrig gelegenes Lager läuft.

Ein Risiko sind auch frei stehende Öltanks, die weggespühlt werden können und ihren Inhalt dann unter umständen auf größere Gebiete ergießen könnten - mit teuren Folgen für die Besitzer.

Auch Photovoltaikanlagen sind in dem Zusammenhang ein Thema: Wie können Helfer in einem Überflutungsszenario erkennen, ob Leitungen der Anlagen noch Strom produzieren - wie läuft das mit der Notabschaltung.

Das Thema Hochwasser betrifft dabei vor allem Betribe östlich der Autobahn 57. Hier ist nicht nur der nahe Rhein trotz gerade fertig saniertem Deich ein Risiko - auch Bäche und Kanäle könnten überlaufen und Senken schnell mit Wasser füllen.

Die mit Experten als Referenten besetzten Firmen-Seminare finden am 21. September (Thema Starkregen), 26. Oktober (Hochwasser-Risiken) und 9. November (Hochwasser-Vorbeugung) bei der IHK Mittlerer Niederrhein am Nordwall statt.

Anmelden kann man sich unter goertz@neuss.ihk.de (Infos: Tel. 02151-63544573)

Hier geht es zur Bilderstrecke: Das ist die Zentrale der neuen Feuerwache