1. Krefeld

Berufsausbildung

So können arbeitslose Mütter und Väter zu einem guten Job kommen : Chance: Berufsausbildung und Kinder unter einem Hut

Wenn in dieser Woche die I-Dötzchen eingeschult wurden, bleiben manche Mütter und Väter allein zu Hause. Sie haben keinen Job und zuweilen auch keine Ausbildung.Eine solche zu absolvieren, ist schwierig.

Denn Mittags kommt das Kind zurück und will versorgt werden.


"Wir bieten auch Teilzeitausbildungen an, eigens für Frauen und Männer mit Kindern", macht Claudia Brüker vom Jobcenter Krefeld auf eine Möglichkeit aufmerksam, die noch viel zu wenig genutzt wird. Dabei ist sie eigens im Berufsbildungsgesetz festgelegt.


Eine Ausbildung in Teilzeit ist in fast allen Ausbildungsberufen möglich. Damit gelingt es Eltern, die Kinderbetreuung und eine Berufsausbildung unter einen Hut zu bekommen.


Wie wichtig diese Form der Ausbildung werden kann, belegen die Zahlen für Krefeld: Über 2500 Alleinerziehende leben in der Seidenstadt von Hartz IV. Jeder zweite von ihnen hat einen Schulabschluss, aber nur jeder vierte eine Berufsausbildung.


Da schlummert also ein riesiges Potenzial an Arbeitskräften, auf das auch die Wirtschaft angewiesen ist. Schließlich droht schon bald ein Fachkräftemangel.


Claudia Brüker erklärt: "Bei der Ausbildung in Teilzeit wird die Ausbildungszeit auf wöchentlich 25 bis 30 Stunden gesenkt." Der Besuch der Berufsschule ist darin enthalten. Die Berufsschule wird zu 100 Prozent absolviert.


Marion Großschopf von der Regionalagentur Mittlerer Niederrhein: "Ein Stück Flexibilität muss dabei auch der Arbeitgeber aufbringen." Diese aber zahlt sich für den Betrieb aus. Denn die Eltern, die eine Ausbildung beginnen, zeichnen sich durch Erfahrung und Verantwortungsgefühl aus.


Das bestätigt Gabriele Sontowski von der Objekt Service Hilgeland GmbH. Sie hat eine Mutter als Auszubildende in Teilzeit angenommen: "Wir sind von ihr begeistert."


Auch das Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft unterstützt das Projekt Teilzeitausbildung. Ansprechpartnerin Nicole Rottes: "Die Frauen, die wir vermittelt haben, sind zwischen 16 und 42 Jahre alt." Auch ihre Erfahrungen sind positiv: "Frauen mit Kindern fehlen am Arbeitsplatz nicht häufiger als andere Azubis auch."


Vielleicht sollten sich arbeitslose Mütter und Väter überlegen, ob sie solche Möglichkeiten nicht nutzen wollen. Sie würden damit auch den Kindern ein Vorbild für Lebensgestaltung bieten.

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Beratungen in dieser Sache bieten gerne:
Claudia Brüker vom Jobcenter: Tel. 70 48 705, E-mail: Claudia.Brueker@jobcenter-ge.de
Nicole Rottes von der Kreishandwerkerschaft: Tel. 97 51 113, E-mail: n.rottes@bznr.de