1. Krefeld

13206 Kilometer für den KFC: Aus Südafrika in die Relegation

13206 Kilometer für den KFC : Aus Südafrika in die Relegation

Frido Braune wohnt und arbeitet schon seit zehn Jahren in Südafrika und hält über die Sozialen Medien und das Internet den Kontakt nach Deutschland - und zu seinem Herzensklub KFC Uerdingen. Für die Relegationsspiele kommt er extra aus Kapstadt und ist damit wohl der Fan mit der weitesten Anreise

"Easy going", in Südafrika geht es definitiv gelassener zu als in Deutschland. Eine Seite, die Frido Braune an seiner Heimat am Kap mag. Als Guide arbeitet er als Freelancer und betreut Touristengruppen, die sich ihren Individualurlaub in einem der wohl schönsten Länder der Erde zusammen gestellt haben.

13206 Kilometer für den KFC: Aus Südafrika in die Relegation
Foto: Frido Braune

Dabei kommt er nur selten aus der Ruhe - meistens nur dann, wenn sein Klub vom Niederrhein spielt. Doch das letzte Mal hat er seine Blau-Roten vor zwei Jahren live bei einem Testspiel gesehen — da besteht Nachholbedarf. "Als Tourist-Guide habe ich hier natürlich gewisse Hochzeiten. Wenn die dann vorbei sind, ist meistens leider auch schon die Saison des KFC vorbei."

Doch für eine besondere Situation wie die aktuelle, macht Frido eine Ausnahme. "Ich bin volles Risiko gegangen, die Flüge habe ich nämlich schon im Januar gebucht. Das war natürlich ziemlich spekulativ", sagt der 34-Jährige und lacht. Da stand der KFC zwar auch schon auf dem ersten Tabellenplatz, doch es hätte noch viel passieren können, schließlich war der Atem der Viktoria immer im Nacken zu spüren.

"Aber da hat das viele Hoffen und Daumen drücken wohl Erfolg gehabt." Zumeist tat er das am Bildschirm vor sporttotal.tv oder mit voller Inbrunst am Radio BlauRot.

"Die Jungs haben das wirklich toll gemacht, haben die Emotionen rüber gebracht. Man hat die Fans im Hintergrund gehört, es war ein Gefühl irgendwie dabei zu sein", lobt er die Arbeit des Fanradios, über das er auch regelmäßig Grüße gen Niederrhein schickte.

Für sechs Wochen wird er in Deutschland bleiben, die meiste Zeit davon in seiner Heimatstadt St. Tönis, wo seine Eltern und der beste Kumpel Jan wohnen. "Während viele weggegangen sind, hält er zu Hause die Stellung. Er hat mich auch mit dem KFC-Virus infiziert und in den letzten zehn Jahren regelmäßig mit allen Infos zu Blau-Rot versorgt."

Heute ist es dann endlich soweit, das Heimspiel in Duisburg steht an. Und auch für die Auswärtspartie in Mannheim hat einer seiner Kumpels Tickets besorgt. Mit dem Auto geht es in die Kurpfalz - eine perfekte Tour ist also bereitet, fehlt nur noch der ersehnte Aufstieg. "Das wäre der absolute Hammer und echt ein Highlight in meiner Zeit als Uerdingen-Fan."

  • KFC-Trainer Krämer : „Verdienter Lohn für alle, die sich hier den Arsch abarbeiten“
  • Überall blau-rot : KFC entfacht ungeahnte Euphorie
  • Letztes Heimspiel der Saison : KFC Uerdingen verliert knapp gegen Schalkes U23

Doch Frido wäre nicht Frido, wenn nicht doch noch einmal seine südafrikanische Gelassenheit zu Tage treten würde. Den Hinflug hat er nämlich erst für heute gebucht. "Ich dachte, dass Hinspiel würde erst am Freitag stattfinden. Aber hey, ich lande um 14 Uhr. Das passt schon."